FPÖ/Deutsch

Der österreichische Verfassungsgerichtshof hat vorige Woche das Adoptionsverbot für homosexuelle Paare als menschenrechtswidrig aufgehoben. Dass Lesben und Schwule auch Menschen sind, finden einige nun überraschend, ja empörend. Zum Beispiel die Familiensprecherin der FPÖ, Annelise Kitzbacher, die in einer Presseaussendung versucht, mangelhafte rhe­torische Fertigkeiten mit Homophobie zu kombinieren. Jungle-Service: Wir übersetzen.
Kitzmüller: »Niemand behauptet, dass Homosexuelle per se schlechte Eltern seien, aber ein derartiges Konstrukt ist ungeeignet für die Psyche unserer Kinder.« Übersetzung: »Ich behaupte, dass Homosexuelle per se schlechtere Eltern sind.« Kitzmüller: »Niemand verurteilt heute homosexuelle Menschen, aber die Adoption von Kindern sollte heterosexuellen Lebensgemeinschaften vorbehalten bleiben.« Übersetzung: »Ich verurteile homosexuelle Menschen und möchte sie weiterhin diskriminieren.« Kitzmüller: »Heute hat marxistischer Gleichheitswahn über Kinderrechte und unsere christlich-abendländischen Werte gesiegt.« Übersetzung: »Ich weiß zwar nicht, was Marxismus ist, aber bevor die bösen Marxisten ­gekommen sind, war die Welt noch in Ordnung, vor allem in kirchlichen Kinderheimen, wo Priester Kinder zu Hunderttausenden vergewaltigten und Nonnen Kinder zu Millionen verprügelten. Alles besser als ein liebevolles Elternhaus bei Schwulen und Lesben.« Kitzmüller: »Heute ist ein ›Schwarzer Tag‹ für Österreichs Kinder. Während Lesben und Schwule ins Zentrum gerückt werden, lässt man die Psyche der Kinder links liegen.« Übersetzung: »Ist schwarzer Tag ein Eigenname? Meine ich die Redewendung ironisch? Habe ich meine Tabletten links oder rechts liegen gelassen?«
Kitzmüller: »Hier geht es nicht um die Rechte der Eltern, sondern um die Bedürfnisse der Kinder.« Übersetzung: »Je suis Helen Lovejoy.«