Der Klügste

The Imitation Game. Ist er der klügste oder doch zumindest der sexiest man, zu dem ihn die britische Sun einst kürte? Nachdem Benedict Cumberbatch den smartesten Sherlock Holmes der Geschichte gespielt hat, stellt er in »The Imitation Game« erneut unter Beweis, dass er derjenige ist, der die Intelligenzbestie am besten kann. Es geht um den Enigma-Code der Deutschen, den Cumberbatch als britischer Mathematiker Alan Turing entschlüsselt. Und es geht um das Leben dieses ebenso genialischen wie soziopathischen Nerds und seine Homosexualität – er gehörte zu den 49 000 Männern, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verurteilt wurden. Turing nahm sich 1953 das Leben, die Queen begnadigte ihn 2013. Und Cumberbatch? Tut auch im wirklichen Leben etwas Kluges und veröffentlicht im Guardian einen offenen Brief, in dem er die Regierung auffordert, alle Männer zu begnadigen, die bis zur Legalisierung der Homosexualität 1967 verurteilt wurden.   oko
Willkommenskultur
Augsburg. Erst kürzlich wurde in der nordrhein-westfälischen Stadt Schwerte darüber diskutiert, Asylbewerber auf dem Gelände eines ehemaligen KZ-Außenlagers unterzubringen – das fragliche Gebäude sei schließlich erst nach dem Krieg errichtet worden. Anders als die Halle 116 in Augsburg, die während des Nationalsozialismus als Außenlager des KZ Dachau diente. Im oberen Teil des Gebäudes sollen 90 Asylbewerber eine Unterkunft finden. Der untere bleibe eine Gedenk- und Begegnungsstätte und solle »künftig ein Gedenkort, gleichzeitig aber auch ein belebter Ort werden«, wie Sozialreferent Stefan Kiefer (SPD) dem Bayerischen Rundfunk sagte. Der Augsburger Allgemeinen zufolge betrachtet die Stadträtin Anthe Seubert (Grüne) den Plan gar als »Sieg über den Faschismus«. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern, hält das Vorhaben hingegen für einen »völlig indiskutablen Vorgang, das Ende der dringend notwendigen Erinnerungskultur«.   oko
Selbstvermessung
Gesundheit. Nur wer heute schon hart zu sich selbst ist und tüchtig Daten sammelt, kann morgen erfolgreich zu einem gesünderen, schöneren, ganz einfach besseren Menschen werden. Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Yougov zufolge haben mittlerweile 41 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung mindestens eine Gesundheits-App auf ihrem Smartphone installiert, drei Viertel davon nutzen sie tatsächlich. Und: Jeder Dritte würde sich dazu bereit erklären, seine persönlichen Gesundheits- und Fitnessdaten aus Jogging-Begleitern und anderen Messgeräten an die Krankenversicherung weiterzuleiten. Nur gegen Vorteile, versteht sich. Am häufigsten seien Gutscheine oder Beitragsersparnisse gewünscht. Immerhin 73 Prozent der Befragten fürchten sich davor, bei verschlechtertem Gesundheitszustand mit höheren Beiträgen konfrontiert zu werden. Aber so weit muss man es ja zum Glück dank der freundlichen Alltagsbegleiter gar nicht erst kommen lassen.   oko
Der Dude
The Sleeping Tapes. »Es ist zum Einschlafen« – keine Wendung ist vernichtender als diese, kaum einem Künstler dürfte es zur Freude gereichen, wenn sein Werk durch lautes Schnarchen kommentiert wird. Nur Jeff Bridges, der »Dude«, tickt anders. Er veröffentlicht mit »The Sleeping Tapes« ein Album mit Titeln wie »Sleep, dream, wakeup«, »Hummmmmm«, »Seeing with my eyes closed« und »Feeling good« und flüstert den Hörern ein: »Ich hoffe, sie inspirieren euch zu etwas gutem, coolem Schlaf, coolen Träumen und coolem Aufwachen.« Das Doppelalbum wird gratis oder gegen eine Spende zur Verfügung gestellt, Einnahmen kommen der Kampagne No Kid Hungry zugute, die sich für hungernde Kinder in den USA einsetzt.   oko