Nicht verpassen

Buchmesse. Zahlreiche Autoren aus Israel und Deutschland werden dieser Tage bei Lesungen und in Diskussionen in Leipzig ihre Werke vorstellen und über das Verhältnis beider Staaten zueinander und ihre Literatur sprechen. Zu den Höhepunkten der Buchmesse wird die »Lange Nacht der deutsch-israelischen Literatur« gehören, bei der unter anderem Avi Primor, Meir Shalev, Carlo Strenger und Dan Diner sprechen werden. Die Veranstaltung wird am Samstag um 0.05 Uhr von Deutschlandradio Kultur und um 23.05 Uhr auf Deutschlandradio ausgestrahlt. Unter dem Titel »Zwischen Palästina-Solidarität und Antizionismus – Israel, die DDR und die deutsche Linke« werden am Freitag im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig Zeitzeugen aus Israel, den palästinensischen Gebieten und aus der ehemaligen DDR das Verhältnis zwischen der DDR, Israel und der deutschen Linken diskutieren. Im Rahmen der Comic-Convention werden außerdem Bilder israelischer Zeichner gezeigt. Was könnte spannender sein?   oko
Bessere Bilderbücher
Bilderbücher. Pro Jahr erscheinen etwa 6 000 Kinderbücher, die Geschichten erzählen, denen etwas fehlt. Das zumindest kritisiert »Du gehörst dazu«, ein offener Brief, den Gruppen und Initiativen von Pinkstinks bis zum Verband binationaler Familien und Partnerschaften verfasst haben. Alltagsnahe Familiengeschichten seien kaum zu finden, und »werden diese (Bilder)Welten dann realistisch, zeigen sie überproportional oft hellhäutige Menschen in warmherzigen Mutter-Vater-Kind-Familiensituationen. Dass alle gesund und propper sind, steht außer Frage.« Bilderbücher setzten auf klassische Geschlechterrollen, ausgeblendet werde jeder, der »nicht so aussieht, nicht so lebt, nicht so spricht wie die gesunde, mittelständische, heteronormative und weiß-deutsche Mehrheit«. Die Unterzeichner appellieren an die Verleger, wünschen sich Bilderbücher, »in denen Minderheiten zur Mitte gehören« und weisen auf die pädagogische Bedeutung von Bildern hin, aus denen sich eine Welt forme, »die für normal erachtet wird«.   oko
Netzwerkneuheit
Antisemitismus. Während die Bundesregierung judenfeindliche Slogans von Pegida und AfD nicht gehört haben will, hat sich ein Netzwerk gegründet, das sich mit Antisemitismus beschäftigt. Neben dem Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam sind auch das American Jewish Commitee (AJC) und die Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS) am »Netzwerk zur Erforschung und Bekämpfung des Antisemitismus« (NEBA) beteiligt. Kritisiert wird, dass dem von Bundestag und Bundesinnenministerium einberufenen »Expertenkreises Antisemitismus« kein jüdischer Vertreter angehört. Der Jüdischen Allgemeinen sagte Anetta Kahane von der AAS, das Netzwerk solle außerdem eine »zivilgesellschaftliche Antwort« auf aktuelle Debatten sein. Nicht nur muslimischer Antisemitismus solle thematisiert werden, sondern »die gesamte Judenfeindschaft, die aus allen Ecken und Enden hervorkriecht«. Das NEBA will zukünftig regelmäßig Lageberichte zum Antisemitismus in Deutschland vorlegen.   oko
Frühstückswut
Schokoladenbrot. Der Konzern Ferrero hat sich bekanntlich eine findige Werbekampagne einfallen lassen: Nutella-Gläser lassen sich individuell mit Botschaften und Namen beschriften. Auch in Frankreich. Doch müssen die Botschaften den konzerneigenen Politcheck bestehen – es gibt eine schwarze Liste. »Hitler« darf nicht auf einem Nutella-Glas stehen. Na gut. »Arschloch« geht auch nicht. Halb so wild. Dass es aber weder möglich ist, die Gläser mit »Fett«, »Kilo«, und schlimmer noch, mit »Lesbe« und »Jude« zu beschriften – das ist ja wohl die Höhe! Und sicher wird so mancher Frühstücker künftig von seiner vermeintlichen Macht Gebrauch machen und zu einem anderen Aufstrich greifen.   oko