Unter Sirenen

Immer wieder feuerten Hamas und andere palästinensische Gruppen Raketen in Richtung Israel ab, der Beschuss verstärkte sich in der zweiten Hälfte des Jahres 2012 – und wurde beantwortet durch Angriffe der israelischen Luftwaffe. Trotz der herrschenden Angst und aller Unsicherheiten arbeiteten in Tel Aviv zwei Musiker und eine Musikerin an neuen Aufnahmen. An drei aufeinanderfolgenden Tagen improvisierten sie, nahmen ihre Sessions auf und bearbeiteten das Material, bis schließlich »Jam« dabei herauskam, das zweite Album von Buttering Trio.
Kenner des Musikgeschäfts haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich bei dem zweiten Album einer Band um die oftmals schwierigste Veröffentlichung einer Musikerkarriere handelt. Erst recht, wenn das Debüt, wie im Falle von Buttering Trio, für reichlich Furore gesorgt hat. KerenDun, Rejoicer und Beno Hendler, die sich übrigens in Berlin kennengelernt und ihre Band gegründet haben, ignorierten die Branchenweisheit geflissentlich, zerbrachen sich nicht lange die Köpfe und ließen nur wenige Monate verstreichen, bis sie »Jam« veröffentlichten. Es gibt bedeutsgeladene Titel auf diesem gelungenen Album: »Master of rockets«, »I cried« und »What is madness« entstanden, als vor den Studiotüren die Alarmsirenen ausgelöst wurden. Wie trotzdem auch Songs von derart federnder Beschwingtheit entstehen konnten, gehört zu den Geheimnissen von Buttering Trio, die mit »Jam« eine wunderbar verspielte Version von Trip Hop vorlegen.

Buttering Trio: Jam (Raw Tapes)