Deutsches Haus

In der Nacht zum 4. April brach in einem Gebäude in Tröglitz (Sachsen-Anhalt), in dem ab Mai Asylbewerber untergebracht werden sollten, ein Feuer aus. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung sowie auf einen rassistischen Hintergrund aufgeno-mmen. Wie die Taz berichtete, stuft die Staatsanwaltschaft das Feuer in der geplanten Flüchtlingsunterkunft als »besonders schwere Brandstiftung« ein. Eine politisch motivierte Tat könne nicht ausgeschlossen werden, sagte der Staatsanwalt Jörg Wilkmann. Nach bisherigen Erkenntnissen seien einer oder mehrere Täter in das Mehrfamilienhaus eingebrochen, das 40 Asylbewerbern Unterkunft bieten sollte. Tröglitz war bereits vor Wochen in die Schlagzeilen geraten, als der Ortsbürgermeister Markus Nierth zurückgetreten war, nachdem er und seine Familie wegen der geplanten Asylbewerberunterkunft von Rechtsextremen bedroht worden waren. Nun berichtete auch der zuständige Landrat Götz Ulrich (CDU), Morddrohungen erhalten zu haben. Er hatte nach dem Brandanschlag angekündigt, an den Plänen zur Flüchtlingsunterbringung festzuhalten. Er habe mehrere E-Mails mit Einschüchterungsversuchen erhalten, gefunden, sagte Ulrich dem Sender N-TV. In ihnen würden unter anderem »Methoden der Französischen Revolution angedroht«. In diesem Zusammenhang soll von Enthauptung die Rede gewesen sein. Am 1. April meldete der Soester Anzeiger, dass die Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen die Betreiber der Facebook-Gruppe »Stop – Nein zum Asylbewerberheim in Wimbern« aus Wickede (Nordrhein-Westfalen) abgeschlossen sind. Der Staatsanwalt hat gegen vier Personen Strafbefehle beim Gericht in Werl beantragt, die Anträge wurden vom Gericht bestätigt. Im Berliner Stadtteil Kreuzberg brannte in der Nacht zum 31. März die Kunstinstallation »Das Haus der 28 Türen« nieder. Das Werk beschäftigt sich mit dem Schicksal von Flüchtlingen. Wie die Berliner Zeitung berichtete, geht die Polizei von Brandstiftung aus. Die Installation war im August vorigen Jahres auf dem Oranienplatz aufgebaut worden. Die 28 Türen symbolisieren die 28 EU-Staaten, die ihre Türen für Flüchtlinge nach Angaben der Künstlergruppe »Bewegung Nurr« weitgehend verschlossen hielten. Wie der Hessische Rundfunk am 28. März berichtete, haben Unbekannte ein künftiges Asylbewerberheim in Beselich-Niedertiefenbach (Hessen) mit Stahlkugeln beschossen. In dem ehemaligen Gasthaus sollen ab Juni Flüchtlinge leben. Der Bürgermeister der Gemeinde hatte eine E-Mail mit Drohungen erhalten, nachdem die Pläne für die Unterkunft bekanntgegeben worden waren.   mm