Die Reaktion

Beim »Gedöns-Kongress« der Taz am Samstag hat die Jungle World für ein wenig Verwirrung gesorgt. Über die Veranstaltung mit Hannah Wettig und Mina Ahadi zum Thema Säkularismus und Selbstzensur nach den Anschlägen von Paris schreibt Andreas Schmaltz auf dem Blog der Taz von einem angeblichen »freudschen Versprecher von Moderator Bernd Beier«, der Säkularismus als »Trennung von Staat und Kirche« gesagt und die »Trennung von Staat und Religion« gemeint habe. Doch der Moderator der Veranstaltung war nicht Bernd Beier, sondern unser Autor Carl Melchers. Und dieser versichert uns, der vermeintliche Versprecher sei gewollt, wenn auch nicht weiter erklärt gewesen. Bezüglich der zweiten Veranstaltung zum Thema »Putinversteher, Verschwörungstheorien und rot-braune Querfronten« bemängelte Philipp Möcklinghoff auf dem Taz-Blog, auf dem Podium habe Einstimmigkeit darüber geherrscht, »dass jegliche Querfronterscheinungen auf rechtem Gedankengut basierten«. Eine richtige Debatte mit dem Publikum sei auch nicht zustandegekommen: »Während im Anschluss im Publikum die altbekannten Begriffsstreitigkeiten um ›antiimperialistisch‹, ›antinational‹ und ›antideutsch‹ aufflammten, wurden in konsumistischer Manier auch neue Angebote von linken Gruppen eingefordert. Wie emanzipatorische Linke nun auf die Querfront reagieren sollten, fand aus zeitlichen Gründen nur wenig Raum auf dem Podium. Doch schien gerade diese Frage viele Zuhörende angelockt zu haben.« Hinter dem Zeitmangel vermutet Richard Zietz in der Community-Abteilung des Freitag eine politische Entscheidung. Man habe, so resümiert er, mit der »Frankfurter Ökolinke« Jutta Ditfurth und mit Ivo Bozic, einem »der Haupt-ideologen der antideutschen Richtung«, einen »Frontalunterricht nach dem Motto ›Drei Köpfe, eine Meinung‹ – ohne Möglichkeit zu Widerspruch oder gar Diskussion« veranstaltet.