Die Reaktion

Dass E-Mails als Kommunikationsmittel veraltet sind, wissen eigentlich alle, die im Social-Media-Zeitalter angekommen sind. Für sie ist es immer wieder erstaunlich, dass manche Menschen immer noch auf E-Mails zurückgreifen und mehr als drei, maximal vier Sätze, manchmal sogar ganze Texte schreiben, um Inhalte mitzuteilen. Das ist bei uns in der Redaktion nicht anders. Wir haben zwar eine eigene E-Mail-Adresse für das, was man im vergangenen Jahrhundert »Leserbriefe« nannte. Nur leider wird diese Inbox sehr selten gecheckt. Und so entgehen uns manchmal wichtige Zuschriften. Beim Durchgehen der Nachrichten fällt auf, dass mache Leserinnen und Leser Texte kommentieren, die bereits vor mehreren Wochen, Monaten, ja, sogar Jahren erschienen sind. Macht bei Facebook keiner mehr. Das bedeutet für uns natürlich Arbeit. Denn wir können uns an die Texte der vergangenen, maximal vorvergangenen Ausgabe erinnern. Als uns am Dienstag die E-Mail von Felicitas B. erreichte, an unseren Autor Ralf Fischer adressiert, waren wir erstmal ratlos. »Ich schreibe Ihnen betreffend Ihres Artikels ›Wie ein Gabalier‹«, stand in der E-Mail. Die Suche im Archiv nach einem Text über den österreichischen Schlagerstar Andreas Gabalier, dessen Werk wohlwollend als volkstümlich bezeichnet werden könnte, ergab keine Treffer. Im betreffenden Artikel soll es um Xavier Naidoo gehen, dunkle Erinnerungen an einen Text vom vergangenen März kommen auf … Es vergehen ganze zehn Minuten, bevor der Kollegin auch der Titel einfällt: »Wie ein Gallier« (13/2015). »Naidoo ist – wie viele andere – sehr wohl ein Wahrheitsfinder oder -sucher, denn heutzutage ist man leider gezwungen, die Wahrheit selbst herauszufinden, da man von Politikern und den Öffentlich-Rechtlichen wissentlich und nachweisbar belogen wird«, lässt uns Frau B. auf diesem Wege wissen. Danke, zur Kenntnis genommen, aber das wurde bereits am 28. März auf unsere Facebook-Page ausdiskutiert.