Deutsches Haus

In Niesky (Sachsen) hat die Polizei am 5. August einen Verdächtigen festgenommen, der am Freitag zuvor das örtliche Flüchtlingsheim, einen Tag nach Ankunft der Flüchtlinge, mit Steinen beworfen und dort mehrere Fenster zerstört haben soll. Am nächsten Tag soll derselbe Mann versucht haben, unter Drohungen und Beschimpfungen des Wachpersonals in die Asylunterkunft einzudringen, wie die Sächsische Zeitung berichtete. Die Polizei gab am Freitag nach dem Angriff auf die Asylunterkunft zunächst keine Pressemitteilung heraus, um die »aufgeheizte Stimmung« in Sachsen durch diese »kleineren Zwischenfall« nicht aufzuheizen, wie ein Pressesprecher mitteilte. Insgesamt wurden in diesem Jahr schon über 200 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte registriert. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, haben in Bremen am vorvergangenen Samstag etwa 50 Cottbusser Fußballfans die Betreiber eines Koran-Standes ausländerfeindlich beschimpft und das Standinventar demoliert. Der FC Energie Cottbus wies diese Darstellung zurück. Am Sonntag, dem 2. August, marschierten unter dem Motto »Ausländerstopp« Dutzende Anhänger der neonazistischen Partei »Der III. Weg« durch Zossen und Kloster Lehnin in Brandenburg. Laut Zeit-Online sollen Mitglieder dieser rechtsextremen Splitterpartei in den Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im oberbayerischen Reichertshofen vom 16. Juli verwickelt sein. Die Staatsanwaltschaft hält die Aktivitäten der Gruppe für »ermittlungsrelevant«. Wie der Tagesspiegel berichtete, beschimpfte am 31. Juli eine Frau in Berlin-Köpenick durch ihr Wohnungsfenster eine Passantin auf rassistische Art und Weise. Diese erstattete daraufhin Anzeige. Im Zuge der Maccabiade kam es am 30. und 31. Juli zu zwei antisemitischen Vorfällen. Eine Gruppe Männer wurde in Berlin-Neukölln von Unbekannten antisemitisch angepöbelt. Dasselbe widerfuhr zwei Wachleuten tags darauf vor dem Hotel Estrel, in dem gut 2 000 jüdische Sportler untergebracht waren, wie die Berliner Zeitung berichtete. Die beiden alarmierten die Polizei, die den Verdächtigen festnahm. Zur selben Zeit wurde ein Bild an der East Side Gallery, auf dem eine deutsche Fahne mit einem Davidstern in der Mitte zu sehen ist, mit antisemitischen Parolen beschmiert. In Hersel (Nordrhein-Westfalen) wurde am letzten Juliwochenende das Gebäude der Firma Collo mit den Worten »Du Jude« besprüht. Der Firmeninhaber sagte dem General-Anzeiger, er führe die Tat auf sein Engagement für Asylsuchende zurück. In Loitz in Mecklenburg-Vorpommern beschmierten am selben Wochenende Unbekannte Bushaltestellen und Häusermauern mit rassistischen Parolenn.   le