Was die Polizei alles kann

Während für die meisten Nutzer von Social Media irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo ein Leben ohne ständige Nörgeleien, halb verstandene und als aktuell verbreitete Alarmmeldungen aus dem Jahr 2012 und als Aktivismus bezeichnete Manierenlosigkeit durchaus vorstellbar erscheint, hat die Berliner Polizei eindeutig noch sehr viel Spaß am Twittern und Facebooken. Was natürlich auch daran liegen dürfte, dass sie mittlerweile recht gut im Trollen ist – wie sie jüngstens auf Facebook eindrucksvoll vorführte, als sie an die Wall eines Volksverhetzers schrieb, man möge doch bitte von weiteren Anzeigen gegen den Mann absehen, denn man ermittle bereits gegen ihn. Und auch einfach bloß zu twittern, also hin und wieder die eigenen Pressemitteilungen zu verlinken, scheint dem Social-Media-Team mittlerweile viel zu langweilig zu sein, denn in regelmäßigen Abständen versucht es, ein bisschen Abwechslung in die Sache zu bringen und damit für Unterhaltung des Publikums zu sorgen.
Diesmal mit dem Hashtag #pickpocket, unter dem man mehr als eine Woche lang über Taschendiebstähle in der Hauptstadt berichtet. Unter @PolizeiBerlin_E, dem für besondere Einsätze genutzten Account, kann man noch bis zum 27. September verfolgen, was in Berlin so Tag für Tag alles geklaut wird, und lernen, dass es beispielsweise nur eine mäßig gute Idee ist, betrunken in der S-Bahn einzuschlafen, ohne Wertgegenstände vorher wegzustecken, oder in Kneipen fröhlich trinkend nicht auf Taschen, Jacken, Mobiltelefone aufzupassen. Ob deswegen demnächst wirklich weniger Geldbörsen, Handys, Laptops, Papiere gestohlen werden, ist natürlich nicht bekannt – aber immerhin ist die Aktion unterhaltsam und Besserwissern auf Twitter freche Antworten geben kann die Polizei nun auch schon.