»Das Hauptprinzip ist Selbstverwaltung«

Die Kooperative La Base im Stadtteil El Poble-sec von Barcelona stellte der Redaktion der Jungle World freundlicherweise einen großen Raum mit Zugang zum Internet zur Verfügung und versorgte sie mit leckerem veganem Essen und Koffein. Carlos, Mitte zwanzig und im Kollektiv »Die Egalitären« für die Küche zuständig, erklärt die Funktionsweise von La Base.

Seit wann existiert die Kooperative und wie organisiert sie sich?
La Base besteht seit Januar 2013, insgesamt sind etwa 160 Leute an ihr beteiligt, sie sind Mitglieder. Sie bezahlen jeweils zehn Euro im Monat, für die Miete und den ganzen Rest. Sie sind gleichzeitig Mitglied in der Konsumkooperative, die auch unsere zwei Küchenkollektive mit lokalen Bioprodukten beliefert. In den Küchenkollektiven arbeiten je fünf Leute, ein Team vormittags bis nachmittags, das andere dann bis zum Abend. Es gibt auch das Projekt Cúrcuma, das aus drei Leuten besteht, Beratung für Leute aus dem Viertel macht und psychologische und soziale Probleme zu lösen versucht, etwa wenn jemand die Wohnung verloren hat.
Warum habt ihr euch den Namen La Base gegeben? La Base wie al-Qaida?
Dazu kann ich nichts sagen; ich war noch nicht dabei, als der Name gewählt wurde.
Wie sieht eure politische Ausrichtung aus?
Die Hauptprinzipien in La Base sind Autonomie und Selbstverwaltung. Um dies zu ermöglichen, existieren verschiedene Kommissionen, etwa für wirtschaftliche Fragen, für Kommunikation und Aktivitäten, das ist dieselbe, für die Infrastruktur …
 … bedeutet Infrastruktur auch Putzen?
Ja, genau. Alle diese Kommissionen tragen dazu bei, dass die Kooperative ein organisierter Raum ist. Alle an La Base Beteiligten sind aktiv. Aus dem Küchenkollektiv beispielsweise ist einer in der Wirtschaftskommission, einer in der Infrastrukturkommission, einer in der für Kommunikation und so weiter.
Ihr wollt also Passivmitgliedschaften vermeiden?
Genau, das ist ein Weg, um die Leute einzubeziehen.
Können auch andere Gruppen La Base auch nutzen?
Das ist möglich, aber sie müssen vorher anfragen, zum Beispiel per E-Mail. Und unsere Mitglieder haben den Vorrang.
Eine letzte Frage: Welchen Eindruck hast du vom Kaffeekonsum deutscher Journalisten wie uns?
Ich finde, er ist crazy!