Deutsches Haus

In Dreieich (Hessen) gaben Unbekannte in der Nacht zum 4. Januar mehrere Schüsse auf eine Flüchtlingsunterkunft ab. Die Projektile durchschlugen nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine Fensterscheibe und trafen einen 23jährigen Flüchtling, der leicht verletzt wurde und das Krankenhaus am selben Tag wieder verlassen konnte. Zu den Schützen, ihrem Motiv und der Art der Waffe konnte die Polizei am Tag nach der Attacke noch keine Angaben machen. »Wir ermitteln in alle Richtungen«, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen der Zeitung. Wie die Aachener Zeitung am 3. Januar berichtete, warfen zwei Männer in Köln-Mülheim (Nordrhein-Westfalen) Feuerwerkskörper auf eine Flüchtlingsunterkunft. An dem Gebäude ging eine Fensterscheibe zu Bruch. Die Bewohner des Heims bemerkten den Angriff und verständigten die Polizei. Diese nahm kurz darauf zwei Männer im Alter von 21 und 25 Jahren fest. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Am 2. Januar warfen Unbekannte einen Stein gegen die Eingangstür eines Gebäudes in Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt), das als zukünftige Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge vorgesehen ist. Nach Angaben der Mitteldeutschen Zeitung trafen die Angreifer eine Glasscheibe und den Türrahmen, der Sachschaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Es handelt sich bereits um den dritten Angriff auf das Gebäude. Vor Weihnachten hatten es Unbekannte unter Wasser gesetzt, vor Silvester waren Scheiben zerstört worden. Wie die Berliner Polizei am 31. Dezember mitteilte, ereignete sich in der U-Bahn­linie 5 ein rassistischer Vorfall. Ein 45jähriger beleidigte in einem Zug zwei Kinder im Alter von elf und 13 Jahren sowie eine 34jährige Frau und deren 51jährigen Begleiter auf rassistische Weise. Zeugen alarmierten die Polizei, der Mann wurde an einer U-Bahnstation vorübergehend festgenommen. Die Beamten stellten bei ihm einen Alkoholpegel von 1,99 Promille fest. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. In Neualbenreuth (Bayern) beschmierten Unbekannte die Fassade einer geplanten Flüchtlingsunterkunft mit Hakenkreuzen. Wie Neues Deutschland am 29. Dezember berichtete, verfügt die Polizei bislang über keine Hinweise zu den Tätern und zum genauen Tatzeitpunkt. Am selben Tag berichtete die Zeitung von einem Vorfall in Berlin. Am S-Bahnhof Gesundbrunnen beleidigte ein Mann zwei Frauen aus Syrien und den elfjährigen Sohn einer der beiden auf rassistische Weise. Nach Aussage der Frauen zog er zudem ein Klappmesser und stieß damit in ihre Richtung. Die Polizei nahm den Mann noch am S-Bahnhof fest, fand aber weder bei ihm noch am Ort des Geschehens ein Messer.   mst