Deutsches Haus

Die Zahl der rechtsextremen Straftaten ist in Sachsen deutlich angestiegen. Das geht aus einer internen Bilanz des Operativen Abwehrzentrums der sächsischen Polizei (OAZ) für 2015 hervor, wie die Leipziger Volkszeitung am 20. Januar berichtete. Verantwortlich für den Anstieg waren insbesondere Anschläge auf Asylunterkünfte sowie Drohungen gegen und Übergriffe auf Politiker und Behördenmitarbeiter. Unbekannte beschmierten in Freital (Sachsen) ein leerstehendes Gebäude, in dem Flüchtlinge untergebracht werden sollen, mit fremdenfeindlichen Sprüche, unter anderem mit »Kein Heim! Sonst brennt es!«, »Wir wollen kein Asylheim« oder »Merkel hängen«. Das teilte die Polizeidirektion Dresden am 19. Januar mit, wie der MDR berichtete. Im Stadtteil Geising des sächsischen Ortes Altenberg beleidigte und attackierte am 17. Januar ein Unbekannter zwei Flüchtlinge aus Afghanistan. Wie die Sächsische Zeitung meldete, schlug der Täter den jüngeren der beiden Asylbewerber mit einem Stahlhelm, auf dem ein Hakenkreuz prangte. Erst als Passanten eingriffen, ließ er ab und entfernte sich. Dabei zeigte er den Hitlergruß. Das 21jährige Opfer musste medizinisch versorgt werden. Drei Männer sollen am 17. Januar in der Innenstadt von Chemnitz (Sachsen) zwei Tunesier beschimpft, verfolgt und schließlich einen von ihnen in einem Imbisslokal verprügelt und verletzt haben. Das berichtete die Leipziger Volkszeitung. Auch der türkische Imbisswirt wurde verletzt. »Nach derzeitigem Erkenntnisstand können wir einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht ausschließen«, sagte eine Polizeisprecherin. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt. Einem Bericht des NDR zufolge drangen in der Nacht zum 16. Januar zwei Männer in eine Flüchtlingsunterkunft in Rotenburg an der Wümme (Niedersachsen) ein. Sie weckten Bewohner auf, fotografierten und riefen rechtsextreme Parolen. Durch ein von einem Flüchtling erstelltes Video konnte die Polizei die Identität der Männer feststellen, die nach Angaben eines Polizeisprechers der rechtsextremen Szene angehören. Ein Schwelbrand am 14. Januar in einer Flüchtlingsunterkunft im Duisburger Stadtteil Neumühl wurde nach Angaben der Polizei vorsätzlich gelegt. Das meldete Der Westen. Ein von der Staatsanwaltschaft hinzugezogener Sachverständiger stellte fest, dass an gelagerten Matratzen im Keller der Unterkunft gezündelt worden war. Die Ermittlungen der Kripo dauern an. Bislang gebe es aber keine Hinweise auf den Brandstifter beziehungsweise Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund. 40 der insgesamt 76 Bewohner hielten sich zum Zeitpunkt des Brandes in der Unterkunft auf.   alo