Ausgesetzter Mac

Kaum etwas empörte in der vergangenen Woche so sehr wie das Foto, das ein Kollege von seinem gerade frisch ausgesetzten iMac machte – das Bild des niedlichen kleinen Teils, das traurig, den Ernst seiner Lage eben erst begreifend, auf der kargen Wiese eines sicher nicht sehr idyllischen Parks stand, waren herzzerreißend. Gut, der kleine grüne Mac sah nicht mehr ganz frisch aus, sondern eher so, als habe er die letzten Jahre seines Lebens ohnehin als Gartenrechner verbracht, aber darum geht es ja nicht. Sondern darum: Man setzt keine Macs aus, fertig. Und das nicht wegen der Umwelt, nein, denn natürlich dauert es keine zwei Minuten, bis jemand vorbeikommt, sein Glück nicht fassen kann und das Rechnerchen mit nach Hause nimmt, wo es sein Gnadenbrot bekommt – es geht ums Prinzip. Die hübschen bunten Teile sind nämlich, genau wie ihr kurz »Lampe« genannter Nachfolger, Relikte einer Zeit, in der Computer nicht bloß funktionieren sollten, sondern auch schön aussehen durften, und nicht bloß langweilige viereckige Kästen oder Kästchen waren. Weswegen man tolle Sachen mit ihnen machen kann, wenn man sie nicht mehr braucht, worauf auch die empörten Kollegen des herzensrohen Kollegen hinwiesen. iMacs zum Beispiel eignen sich gut, um Blümchen hineinzupflanzen, wie anhand eines Fotos, das einen Vorgarten mit jeder Menge iMacs mit Blümchen drin zeigt, nachgewiesen wurde. Aus einem G5 kann man ein wundervolles Aquarium machen, oder jedenfalls Wasser und Sand hineinfüllen und eine sehr ansehnliche Urlaubslandschaft darin veranstalten. G4 können unter anderem schicke Briefkästen werden, und die Lampen tatsächlich Lampen (mehr zum Beispiel unter: www.cultofmac.com/302102/11-awesome-uses-for-old-macs/). Der arme kleine iMac des Kollegen wird es also bei seinem neuen Besitzer gut haben. Immerhin das.