Deutsches Haus

In der Nacht zum 20. April verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Einsiedel (Sachsen). Wie aus einem Bericht der Zeit hervorgeht, näherten sich die Angreifer dem Gelände von der Seite, die an einen Wald grenzt, und warfen drei Brandsätze. Diese landeten etwa drei Meter von den beiden Gebäuden entfernt auf einer Grünfläche. Ein Wachmann löschte das Feuer umgehend. Bei der sofort eingeleiteten Suche nach den Angreifern setzte die Polizei Spürhunde und einen Hubschrauber ein. Sie blieb jedoch erfolglos. Auf dem Gelände sind insgesamt 95 Flüchtlinge untergebracht, unter ihnen 27 Kinder unter zwölf Jahren. In derselben Nacht hinterließen Unbekannte einen halben Schweinekopf vor einer Moschee in Spaichingen (Baden-Württemberg). Wie die Welt berichtete, geht die Polizei von einem fremdenfeindlichen Tatmotiv aus. Wie das Abendblatt am 19. April meldete, schlugen Unbekannte in Lübeck (Schleswig-Holstein) nachts die Scheiben eines Cafés ein. Dann warfen sie halbierte Schweineköpfe in die Räumlichkeiten. Der Betreiber des Lokals und die Polizei gehen von einem rassistischen Vorfall aus. In dem Etablissement findet regelmäßig die Veranstaltung »Café Welcome« statt, die bei Flüchtlingen sehr beliebt ist. Nach Angaben des Tagesspiegel warf in der Nacht auf den 18. April ein Mann aus einer Gruppe heraus einen gefüllten Pappbecher auf ein Taxi, das vor dem Ostbahnhof in Berlin hielt. Nachdem der Fahrer ausgestiegen war, warf der Mann auch auf ihn einen gefüllten Becher. Der Taxifahrer erlitt dadurch leichte Verletzungen. Anschließend beleidigte der Angreifer den Fahrer auf rassistische Weise. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter fest und ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung. Am Abend des 17. April kam es an einer Straßenbahnhaltestelle im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick zu einem Streit zwischen zwei Gruppen, von denen eine überwiegend aus jungen Flüchtlingen bestand. Deutsche Jugendliche aus der anderen Gruppe äußerten rassistische Beleidigungen und Drohungen, bis die Situation schließlich zu einem Handgemenge eskalierte. Drei Beteiligte wurden verletzt und mussten ambulant behandelt werden, wie die Berliner Polizei meldete. Eine Frau, die Fotos von der Auseinandersetzung machte, wurde nach eigenen Angaben von den deutschen Jugendlichen mit Fäusten geschlagen und gewürgt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts der fremdenfeindlichen Beleidigung und gegenseitigen Körperverletzung. Am 15. April berichtete die Ostthüringer Zeitung von einem rassistischen Vorfall in Jena (Thüringen). Dort beleidigte ein Mann eine Personengruppe auf rassistische Weise. Die Polizei geht aufgrund der Wortwahl von einem fremdenfeindlichen Motiv aus. Die Beschimpften attackierten den Mann daraufhin mit Schlägen und Tritten. Er musste ärztlich behandelt werden. mst