Raucherecke: Querfront »gegen rechts« in Duisburg

Mit der Bandbreite zum Weltfrieden

In Duisburg kam vergangene Woche zusammen, was zusammengehört: Alte Friedensbewegung, »Mahnwachen«-Aktivisten, Anhänger von KenFM, die verschwörungsideologischen HipHopper von »Die Bandbreite« sowie einschlägige Netzwerke gegen rechts. Das »Duisburger Netzwerk gegen Rechts« und der »Linke Aufbruch Duisburg« luden zusammen mit dem »Friedensforum Duisburg« sowie den örtlichen Gruppen von Attac und der VVN-BdA am Mittwoch zu einer Veranstaltung mit Reiner Braun, einem Routinier der Friedensbewegung, und Pedram Shahyar, Redakteur bei KenFM. Un­terstützt wurden sie von der Stadt Duisburg durch die Bereitstellung des Veranstaltungsortes »Internationales Zentrum« der Volkshochschule Duisburg, in dem regelmäßig Treffen einiger der veranstaltenden Gruppen stattfinden. Dort geht es in deutscher Tradition vor allem gegen Juden – Flyer rufen zum Boykott israelischer Produkte auf, die Hamas wird als für die Freiheit kämpfende Widerstandsgruppe glorifiziert, der Verkauf palästinensischer Nationalflaggen als Beitrag zur »Völkerverständigung« präsentiert.
Pedram Shahyar vertrat die These, dass der »Friedenswinter 2014« eine Bewegung gewesen sei, die »nicht in klassisch ideologische Kategorien gepresst werden« könne. Das passte inhaltlich perfekt zum Wahlspruch der Initiative »Wir sind Deutschland« aus dem sächsischen Plauen. »Nicht links, nicht rechts, nicht ganz Gutmensch, nicht ganz Pack«, heißt es dort (Jungle World 17/2016). Diese Parole unterstützte auf der nur mäßig besuchten Veranstaltung auch Bandbreite-Sänger Wojna, der für die Initiative warb.
Israel, die USA und die antideutsche Linke hingegen waren für viele der Anwesenden das zu bekämpfende Übel. Die »Antideutschen« (darunter wurde unter anderem auch Jutta Ditfurth gefasst) versteckten sich vor der »Zinskritik« und seien Teil der etablierten Medien, »des Apparats« und geistig-ideologische Hetzer des US-Imperialismus. »Nur wegen unserer Geschichte müssen wir alles schlucken, was die Zionisten uns in den Rachen werfen«, hieß es vom »Duisburger Netzwerk gegen rechts«. Wer solche Antifaschisten hat, braucht keine Faschisten mehr.