Abi op platt

Bildung. Dem Klischee zufolge sind die Mecklenburger eher einsilbige Menschen, die sich ungern zu großen Reden aufschwingen. Und wenn doch, dann kann man sie bisweilen schwer verstehen, was dann am dort gebräuchlichen Dialekt liegt. Damit das auch so bleibt, soll das Plattdeutsche jetzt in den Schulen gefördert werden. An sechs Gymnasien und Gesamtschulen in Mecklenburg-Vorpommern kann der Nachwuchs sein Abitur op platt ablegen. Dafür stellt das Land 450 000 Euro bereit, wie Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) auf dem Plattdütsch-Bäukerdag (Büchertag) in Rostock ankündigte. Schulen, die am Platt-Projekt teilnehmen, bekommen einen eigenen Lehrer mit einschlägigen Sprachkenntnissen. Ist das Abitur auf Plattdeutsch im Zeitalter der Globalisierung wirklich eine sinnvolle Bildungsmaßnahme? Schon Goethe kannte das Für und Wider dieses Dialekts. »Die niederdeutsche Sprache« habe den Vorteil, dass sie »noch geradezu spricht und sagt, was sie meint«, sie entbehre »der Übung in der Abstraktion«, ver­füge dafür aber über »sinnliche Sicherheit, die nicht zweifelt an dem, was die Augen sehen und die Hände fassen«. her
Come dressed 80s night
T2. Abgefuckt in Edinburgh, das mit dem Cleanwerden klappt nicht, Kinder werden zu Tode vernachlässigt und alle stehen wahnsinnig unter Strom. Sind diese Typen drogensüchtige Freunde und coole Punks oder einfach völlig zerfressene Kaputtniks? Wie glamourös kann Sucht sein? Und wer würde ernsthaft in die versiffteste Toilette Schottlands hinabtauchen? Das schottische Englisch in »Train­spotting« musste man nur zu zehn Prozent verstehen, um den Film trotzdem zu kapieren. 20 Jahre später beginnen die Dreharbeiten zu »Trainspotting 2«. Wieder führt Danny Boyle Regie, wieder hat John Hodge das Drehbuch verfasst; auch 2017 werden wieder Ewan McGregor, Ewen Bremner, Lee Miller und Robert Carlyle als Renton, Spud, Sickboy und Begbie auf der Leinwand zu sehen sein. Wer sich als wirklicher Fan erweisen will, folgt einem Casting-Aufruf und findet sich am 14. Juni im Cav ein, einem Club in Edinburgh: »Come dressed for 80s night«, kein Alkohol am Set. oko
Völlig schwerelos
Tony Hawk. Er ist ein Selbstvermarktungsgenie und der wohl bekannteste Skater der Geschichte: Tony Hawk. Ihm und seiner Spielreihe »Tony Hawk Pro Skater« ist zu verdanken, dass heute so gut wie jeder Hinterwäldler einen Five-O-Grind von einem Noseslide unterscheiden kann und weiß, dass es sich bei Hardflips nicht um die Chips von vorgestern handelt. Er hat Dutzende Skateboard-Tricks erfunden und ist seit Jahrzehnten der wohl erfolgreichste Unternehmer in diesem Segment. Ein Sunnyboy, der mitverantwortlich für das verbesserte Image eines Lifestyles ist: Nein, Skaten muss nicht unbedingt etwas mit Punk, Dope und Herumlungern zu tun haben – es ist ein richtiger Sport. Neben seiner eigenen Skateboard-Firma hat Hawk auch eine Stiftung ins Leben gerufen, die dabei hilft, Skateparks in armen Gegenden zu bauen. Nun ist Hawk, gemeinsam mit seinem Kollegen Aaron Homoki, in der Schwerelosigkeit zu sehen. Ein Flugzeug im Parabelflug, die beiden skaten, Sony bewirbt neue tolle neue Produkte. Ob Tony Hawk, mittlerweile ergraut, sich hin und wieder wünscht, nicht mehr aufs Brett steigen zu müssen? Ob er seinen Job als Ewigjunggebliebener ab und an kündigen will? Eigentlich stellt sich diese Frage nicht. Denn Hawk ist eben auch zu verdanken, dass Skaten nicht mehr Jugendlichen vorbehalten ist. oko