Deutsches Haus

Der Berliner Morgenpost vom 30. Juli zufolge hat die Zahl rassistischer Angriffe auf Flüchtlingsheime und Asylsuchende in Berlin in diesem Jahr erneut zugenommen. Im ersten Halbjahr kam es zu mehr als 43 Über- und Angriffen. Dazu zählen Sachbeschädigungen, Propagandadelikte, Beleidigungen, Körperverletzungen und gefährliche Körperverletzungen. Häufungen gab es insbesondere in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Pankow. Am 27. Juli erhob die Staatsanwaltschaft Potsdam Anklage wegen eines Brandanschlags in Nauen (Brandenburg) vom August 2015. Wie RBB-Online berichtete, richtet sich die Anklage gegen ein mutmaßliches rechtsextremes Netzwerk, das den Angriff auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verübt sowie weitere Taten begangen haben soll. Als Anführer gilt ein Nauener NPD-Stadtverordneter, der mit zwei weiteren Beschuldigten in Untersuchungshaft sitzt. Einem Bericht der Frankfurter Rundschau zufolge verurteilte das Amtsgericht Eschwege am 26. Juli zwei Männer zu einer Geldstrafe. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass ein 27jähriger bei einem Volksfest in Witzenhausen (Hessen) im August 2015 auf einen Mann nigerianischer Herkunft losgegangen war und ihn dabei rassistisch beschimpft hatte. Der Angreifer wurde wegen versuchter Körperverletzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt, sein 26jähriger Begleiter wegen Beleidigung. In der Nacht zum 24. Juli beschmierten Unbekannte mehrere Bahnhöfe in Sachsen mit fremdenfeindlichen Motiven. Wie der MDR berichtete, wurden an Bahnhöfen in Dresden-Zschachwitz sowie in Heidenau, Heidenau-Süd und Königstein Kreidezeichnungen in Form menschlicher Körperumrisse gefunden, die mit roten Farbflecken versehen waren. Zudem wurden Zettel mit der Aufschrift »Migration tötet« sichergestellt. In der Nacht zum 23. Juli beschossen unbekannte Personen ein Asylbewerberheim in Niesky (Sachsen), wie die Polizei Sachsen mitteilte. Die Täter zielten aus einem vorbeifahrenden PKW auf ein hell erleuchtetes Zimmer, dabei durchschlug ein Geschoss aus einer noch unbekannten Waffe eine Glasscheibe. Verletzt wurde niemand. Am Morgen des 23. Juli bewarfen Unbekannte im Leipziger Stadtteil Gohlis-Mitte (Sachsen) eine geplante Asylbewerberunterkunft mit Steinen. Fünf Scheiben des ehemaligen Autohauses wurden dabei beschädigt. Der Schaden liegt im unteren vierstelligen Bereich. Der Staatsschutz vermutet politische Motive. Das berichtete die Leipziger Volkszeitung. In Rösrath (Nordrhein-Westfalen) haben nach einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers am 23. Juli drei Unbekannte einen pakistanischen Flüchtling attackiert. Die drei Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren beschimpften das Opfer zunächst. Danach gingen sie den 26jährigen Pakistaner körperlich an und verletzten ihn mit einem Messer leicht am Unterarm. fah