Deutsches Haus 37/16

Deutsches Haus

Einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 9. September zufolge verschickte der Thüringer Neonazi Jörg Krautheim eine antisemitische Hetzmail mit dem Betreff »Satanische Verse des Mosaismus« an den Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft von Dessau (Sachsen-Anhalt). Erste Ermittlungen ergaben, dass der Neonazi die Nachricht an zahlreiche weitere Empfänger im gesamten Bundesgebiet verschickt hatte. Auch die Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung, mehrere Arbeitsagenturen, Ausländerbehörden, Pressestellen der Polizei sowie das Landeskriminalamt Thüringen sollen sie erhalten haben. Wie die Süddeutsche ­Zeitung am 9. September berichtete, verurteilte das Amtsgericht Dachau (Bayern) einen Schwarzfahrer wegen rassistischer Beleidigungen und Bedrohungen eines Kontrolleurs. Dem 25jährigen Schwarzfahrer wurde eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten auferlegt. Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder war er vor etwa einem Jahr in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs in einer S-Bahn kontrolliert worden. Beide wollten ihre Personalien nicht angeben und beschimpften die Fahrkartenkontrolleure und Bundespolizisten. Gegenüber dem Fahrkartenkontrolleur afrikanischer Abstammung äußerte sich der Hauptangeklagte rassistisch und forderte ihn zur Ausreise aus Deutschland auf. Zeugenaussagen zufolge drohte der 25jährige dem Kontrolleur, ihn mit einem Teppichmesser zu töten. Der Hauptangeklagte muss zudem als Bewährungsauflage eine Geldstrafe von 1 500 Euro bezahlen. Wie die Hessenschau am 9. September berichtete, kam es nach einem Zeugenaufruf des Tierparks Hattersheim (Hessen) auf Facebook zu einem fremdenfeindlichem Shitstorm. Der Zoo informierte in dem Beitrag darüber, dass ein Schaf von einem Einbrecher geschlachtet und entwendet worden sei. Viele machten pauschal Flüchtlinge oder Muslime verantwortlich und riefen zu Selbstjustiz auf. Das bevorstehende Opferfest wurde als Anlass aufgeführt. Etwa 100 Kommentare gingen ein, bevor der Beitrag vom Betreiber des Tierparks gelöscht wurde. saj