Erinnerungen an Klaus Behnken

Mein Freund Klaus

Über einen Menschen, der fehlt.
Von

Verdammter Schnitter. Hol dir die Promis dieser Welt, einen nach dem anderen oder alle auf einmal, mir egal. Keinem von denen hab’ ich in diesem Jahr eine Träne nachgeweint.
Aber Klaus. Der kleine Zerbrechliche, der so zäh war. Warum Klaus?
Hab’s nicht mehr geschafft, ihn zu besuchen, ein letztes Mal im Krankenhaus. Vor ein paar Tagen noch mit Eva gesprochen, die sich um ihn kümmerte. Auf Intensivstation lag er, mit seiner Drittellunge. Beatmungsgerät rund um die Uhr?
»Klaus, ich brauch’ mal deinen Rat.« Zwanzig Jahre und länger kannten wir uns. »Du hörst ja doch nie auf mich.« Aber genau dafür brauchte ich Klaus. Jemanden, der meine Macken ernst nahm. Gibt nicht viele, die ich Freund nenne. Als mein Freund Stan starb, hat Klaus die Grabrede, die ich halten sollte, korrigiert. Dann sagte er: »Wenn ich mal tot bin, will ich auch so eine Rede.« Lange her und auch nicht ernst gemeint, hoffe ich.
Freunde wie er wachsen nicht nach.
Ich werde ein Glas Rotwein trinken und eine Roth-Händle rauchen, obwohl ich Nichtraucher bin. Mensch Klaus, ich heul’ jetzt.