Jugend forsch

Sie blieben lieber unter sich. Wie bereits angekündigt, schloss die AfD am vergangenen Samstag Pressevertreter vom Landesparteitag in Kehl in Baden-Württemberg aus. Während der Landesvorsitzende Lothar Maier diesen Schritt mit der mangelnden Neu­tralität der Medien begründete, rechtfertigte Markus Frohnmaier als AfD-Landespressesprecher die Entscheidung mit den »räumlichen Verhältnissen«, andere Gründe seien »ohne Bedeutung für die Haltung des Landesvorstands«. Frohnmaier kennt sich schließlich aus mit der Demokratie. Bevor die Karriere des 25jährigen Jurastudenten und Bundestagskandidaten für den Kreis Villingen-Schwenningen in der AfD begann, war er bei der Jungen Union und widmete sich dort der parteiinternen »Aktion Linkstrend stoppen«. Seit 2013 sitzt er im Landesvorstand der baden-württembergischen AfD. 2014 hielt er auf dem Sommerfest der Jungen Union, die ihn »ganz bewusst« als Vertreter der AfD eingeladen hatte, eine gefeierte Rede. Darin wies Frohnmaier darauf hin, dass die »Gemeinsamkeiten die Unterschiede« bei weitem überwögen, und forderte zur Bündelung aller Kräfte »gegen Rot und Grün« auf.
Als Bundesvorsitzender der »Jungen Alternative« betrieb er deren Integration ins Netzwerk »European Young Conservatives«. Dort können junge AfD-Mitglieder mit den Jugendorganisationen von AKP, PiS, den »Wahren Finnen« und SVP gemeinsame Ziele erarbeiten. Der Austausch wird auch mit dem Nachwuchs der FPÖ, des Front National und des »Einigen Russland« betrieben. Mit »Jugendorganisationen, die sagen: Wir wollen erst mal nationale Interessen bedienen«, seien gemeinsame Gespräche nicht verwunderlich, so Frohnmaier zum Bayerischen Rundfunk. Da liegen Kontakte zu deutschtümelnden Burschenschaftern nah. Dubravko Mandic (AfD), für den die Unterschiede zur NPD »nicht so sehr durch Inhalte« charakterisiert sind, war erfreut, als Frohnmaier im Haus der Freiburger Burschenschaft Saxo-Silesia eine »Brandrede« hielt. Dem rechten Think Tank Katehon sagte Frohnmaier kürzlich, die AfD biete für »Probleme der rassischen oder nationalen Identität« Lösungen an. Er bemüht sich eben um die Demokratie.