Deutsches Haus #15

In Immenstadt (Bayern) beleidigte eine Unbekannte eine Kopftuch tragende Frau auf rassistische Weise. Wie aus einem Bericht des Kreisboten vom 5. April hervorgeht, ereignete sich der Vorfall auf dem Parkplatz einer Drogerie. Die Unbekannte näherte sich der Frau mit Kopftuch und forderte sie auf, sich aus Deutschland zu »verpissen«. Zudem versuchte sie, die Kopftuchträgerin festzuhalten. Als diese drohte, die Polizei zu rufen, begab sich 
die Unbekannte zu ihrem Auto und fuhr davon. Das Neue Deutschland berichtete am 3. April über die Abschiebung eines jungen Mannes nach Afghanistan. Polizisten überrumpelten den 26jährigen an seinem Arbeitsplatz in Brandenburg/Havel (Brandenburg) und brachten ihn zum Flughafen nach München. Von dort wurde er mit 15 anderen Männern nach Kabul abgeschoben. Der Rechtsanwalt des jungen Mannes bezeichnete das Vorgehen der Polizei als »Nacht- und Nebelaktion«. Es sei seinem Mandanten unmöglich gewesen, Geld und Habe nach Afghanistan mitzunehmen. Der 26jährige hatte seit beinahe sieben Jahren in Deutschland gelebt. Wie die Taz am 31. März berichtete, kam es während einer versuchten Abschiebung in Bremerhaven (Bremen) zu einem Suizidversuch. Sechs Polizisten, mehrere Mitarbeiter der Ausländerbehörde und ein Arzt verschafften sich um sechs Uhr morgens unangekündigt Zutritt zur Wohnung einer vierköpfigen albanischen Familie, deren Asylantrag abgelehnt worden war. Als die 45jährige Mutter die Lage erkannte, ergriff sie ein Messer und versuchte, sich den Bauch und die Pulsadern aufzuschneiden. Ein Polizist entriss ihr das Messer, dabei zog sich die Frau schwere Verletzungen an einem Finger zu. Dies geschah vor den Augen des Ehemanns und zweier Söhne im Alter von elf und 17 Jahren. Die 45jährige wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nach Angaben einer Freundin leidet sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, dies sei den Behörden bekannt. Wie die Berliner Polizei am 31. März mitteilte, ereignete sich im Bezirk Treptow-Köpenick ein rassistischer Vorfall. Ein 14jähriger befand sich mit zwei Mitschülern auf dem Heimweg, als sich ihm ein Unbekannter in den Weg stellte. Der Mann zeigte den Hitlergruß und beschimpfte den Jugendlichen auf rassistische Weise. Der 14jährige setzte seinen Heimweg fort und erstattete am selben Tag Anzeige.   mst