Deutsches Haus #16

Wie die Hamburger Morgenpost am 12. April berichtete, verwehrte ein Fitnessstudio im Hamburger Stadtteil Eidelstedt offenbar aus rassistischen Motiven einem Deutschen libanesischer Abstammung die Mitgliedschaft. Obwohl der 21jährige bereits einen Termin hatte und vor Ort war, vertröstete man ihn für den zehnminütigen Vorgang auf einen einen Monat späteren Termin. Um seinem Verdacht nachzugehen, dass sein Äußeres der Grund für die Ablehnung war, ließ er es zunächst eine Freundin, dann einen Freund versuchen, die beide deutsche Vornamen haben. Beide bekamen sofort für den Folgetag einen Termin. Ein Verwandter mit arabischem Namen und Akzent wurde hingegen ebenfalls vertröstet. Als der 21jährige es selbst noch einmal telefonisch mit einem deutschen Namen versuchte, bekam er ebenfalls sofort einen Termin. Der Betroffene erwägt, sich an eine Antidiskriminierungsstelle zu wenden. Dresden ist im vergangenen Jahr Schwerpunkt rassistischer und rechtsmotivierter Gewalt in Sachsen gewesen. Die Opferberatungsstellen zählten 114 Angriffe, zwei weniger als im Jahr zuvor. Der Großteil der Taten richtete sich gegen Ausländer. »Die meisten passierten an Haltestellen, in Straßenbahnen sowie im Umfeld von Demonstrationen und Dynamo-Spielen«, sagte Juliane Pink von den Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie Sachsen. Fast immer handelte es sich um gefährliche Körperverletzung, einfache Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung. Das berichtete die Sächsische Zeitung am 12. April. Wie aus der Antwort des bayerischen Innenministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht, ist in Bayern die Zahl rechtsextremer Gewalttaten gestiegen. Wie die Münchner Abendzeitung berichtete, lag demnach die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte 2016 bei 94, im Vorjahr waren es 77 gewesen. In 16 Fällen wurden Flüchtlinge außerhalb der Unterkunft Opfer von Körperverletzung, in elf Fällen von gefährlicher Körperverletzung, die Täter waren jeweils Rechtsextreme. 2016 stufte die Polizei 113 Fälle von Körperverletzung in Bayern als rechtsmotiviert ein, 2015 waren es 91. Die Statistik weist für 2016 in Bayern sogar zwei Mordversuche aus. 139 Menschen waren direkt von rechter Gewalt betroffen. In 22 Fällen wurden Flüchtlingshelfer von Rechten angegriffen. Auch die Zahl der Fälle rechtsextremer Hasskriminalität im Internet wie Beleidigungen und konkrete Drohungen hat zugenommen, von 251 im Jahr 2015 auf 328 im vergangenen Jahr. Die Grünen kritisierten die niedrige Aufklärungsquote von 30 Prozent bei rechtsextremen Straftaten. Unbekannte haben vor einer Flüchtlingsunterkunft in Konz (Rheinland-Pfalz) fremdenfeindliche Schilder aufgestellt. Das meldete der SWR am 11. April auf seiner Website. Der Polizei zufolge sahen die Schilder echten Verkehrsschildern auffallend ähnlich. Sie zeigten ein Tempolimit von fünf Stundenkilometern und den Zusatz: »Asylsuchende möchten schlafen«. Die Schilder waren nach bisherigen Ermittlungen vom 6. bis 8. April aufgestellt worden. alo