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Die Braut kocht

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Auch wenn schon lange nicht mehr penetrant dafür geworben wird, es lebt, das Genre der Facebook-Spiele. Und nicht nur das, es lebt sogar in seiner ganz besonders enervierenden Form, nämlich als Landwirtschafts-Game. Nun ist Sachen anzupflanzen, die man nicht aufessen kann, ein überschaubarer Spaß, weswegen sich die Macher der entsprechenden Spiele Drumherumgeschichten einfallen lassen müssen. Im vorliegenden Fall geht es um ein merkwürdiges Land, in dem Ritter und Bräute leben. »Knights & Brides« lautet der Name des Games, in dem man, wenn man sich für den Typus Braut entschieden hat, eine Prinzessin ist. Und irgendwie ein kleines Königreich hat, aber nur wenige Untergebene. Eigentlich sogar nur einen, nämlich einen kleinen runden Zwerg, der die anfallenden Arbeiten erledigt. Gearbeitet wird viel im Bräuteland, denn die Untertanen wollen essen, sagt das Spiel, was ein bisschen viel verlangt ist, weil es sie nämlich gar nicht gibt, diese Untertanen, also nicht einmal virtuell. Aber wenn es sie gäbe, hätten sie rein gar nichts von dem vielen Essen, denn das wird dazu benötigt, Gegenstände herzustellen.
Als Braut muss man Essen kochen und damit die Ritter versorgen, die dafür im Gegenzug kommen und den Müll beseitigen. Und die einen dann vielleicht irgendwann heiraten, woraufhin man nicht einfach mit dem Ritter zusammenziehen, ein paar Leute anstellen und zusammen eine gute Zeit haben kann, sondern weiter kochen und Sachen anpflanzen muss.
Zudem ist man praktisch verpflichtet, den FB-Freunden auf die Nerven zu gehen, weil man ja nun Leute braucht, mit denen man zusammen spielen kann. Mit anderen Worten: nix Neues bei den Facebook-Spielen. Nächstes Jahr gucken wir nach, ob sich das geändert hat.