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Der kleine Donald twittert was

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MedEs hat lange gedauert, aber nun ist sie ­endlich da, die Trump-Versteh-App. Als ­Erweiterung für Chrome oder Firefox downloadbar, zeigt sie die Tweets des US-Präsidenten in der typischen Handschrift eines mäßig begabten Achtjährigen, was tatsächlich sehr zum Verständnis der Botschaften beiträgt. Man nehme zum Beispiel den irritierenden Tweet, in dem sich Trump am Samstag darüber beschwerte, dass Kim Jong-un ihn »alt« genannt habe, obwohl er ihn umgekehrt »nie als klein und fett« bezeichnet habe. Mit ­Hilfe der App »Make Trump Tweets Eight Again« liest sich das Kurzlamento wie der Tagebucheintrag eines schwer ­beleidigten Jungen, der wochenlang einen Gleichaltrigen gepiesackt hat und sich nun darüber wundert, dass der ihn nicht ­leiden kann.

Vielleicht brachte ein Twitter-Kommentar der Schauspielerin Patricia Arquette die Macher der »Daily Show« auf die Idee, die App zu kreieren. »Das kann doch nicht sein«, hatte sie nach Trumps »Wäh, er hat mich alt genannt«-Tweet geschrieben, »der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika kann doch nicht wie ein Viertklässler über Diplomatie reden.« Wobei ­Arquette vermutlich die vergangenen Monate nicht richtig aufgepasst hat, denn im Grunde schreibt Trump immer wie ein Grundschüler, was spätestens dann auffällt, wenn man sein Twitter-Treiben von der App in Kommentare eines Achtjährigen umgewandelt bekommt. Denn dann sieht man es förmlich vor sich, das unangenehme Kind mit dem Hang zur Recht­haberei. Andererseits würde es auch nicht schaden, Tweets sämtlicher User per default so anzuzeigen.

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