Essay - Beim Women’s March ist eine islamophile Querfront am Werk

Islamophile Querfront gegen Frauenrechte

Die Organisatorinnen des »Women’s March on Washington« sind falsche Feministinnen.

»Wir können unterschiedlicher Meinung sein und uns trotzdem lieben, aber nicht, wenn deine Meinung ihre Wurzeln in meiner Unterdrückung, der Leugnung meiner Menschlichkeit und meines Rechts zu existieren hat«, verkündete Linda Sarsour im November 2016 in ihrem ersten ­Beitrag nach längerer Zeit auf Twitter. Die sich als civil rights activist bezeichnende BDS-Unterstützerin und Initiatorin des »Women’s March on Washington«, der bis dato größten Demonstration in der Geschichte der Vereinigten Staaten, war zuletzt im Oktober 2017 große Aufmerksamkeit zuteil geworden, als sie und ihre Kolleginnen vom US-amerikanischen Magazin Glamour zu den »Women Of The Year 2017« gekürt ­worden ­waren. Mit »Unterdrückung« scheint für sie beinahe ausnahmslos die ­sogenannte white supremacy ­unter ­US-Präsident Donald Trump gemeint zu sein: Sobald die Rede von den Protesten im Iran ist, befindet sie es bis heute für notwendig, Trumps muslim ban anstatt das misogyne, antisemitische – kurz islamistische – iranische Regime an den ­Pranger zu stellen. Dass diese für die Emanzipation von Frauen und LGBTIQ-Personen sehr bedeutenden Ereignisse überhaupt – wenn auch sehr spärlich – von Sarsour thematisiert werden, ist wohl Liz Wheeler ­geschuldet, Moderatorin des Pro-Trump-Nachrichtensenders One American News Network, da sie Sarsour und deren Women’s-March-­Verbündete Tamika Mallory auf Twitter für ihre Schweigen kritisierte. Bis heute fehlen allerdings jegliche Anzeichen einer mit den Aufständischen solidarischen Protesthaltung.

Der Rassismus der Antirassistinnen wird deutlich, weil sie davon ausgehen, dass aufgrund der kollektiven Erfahrung des Rassismus leidenschaftlich geteilte kollektive politische Gemeinsamkeiten bestehen.

Love for Louis

Auf ihrer offiziellen Twitterseite gedachten die Organisatorinnen des Women’s March am 27. Januar scheinbar den jüdischen Opfern des Holocaust: »Am #HolocaustMemorialDay erinnern wir an die sechs Millionen ermordeten Juden und an die Millionen Menschen mit Behinderungen, europäischen Roma und LGBTQIA+ Menschen, die ermordet wurden. Am #HolocaustMemorialDay verpflichten wir uns dazu, white supremacy, Antisemitismus und Hass in all seinen Formen zu bekämpfen.« In Sachen Relativierung der einzigartigen, industriellen Vernichtung von sechs Millionen Juden und Jüdinnen während der Shoah fiel Linda Sarsour immer wieder – um ihre Anhängerinnen zu zitieren – »problematisch« oder »unangenehm« auf, beispielsweise als sie den Kolumnisten der New York Times, Charles M. Blow, retweetete: »Schwarze Menschen in Amerika sind eine der wenigen Gruppen auf diesem Planeten, die ihren Holocaust einfach vergessen sollen … «. Als viel größerer Anlass zur Sorge erweisen sich allerdings die persönlichen, politischen und finanziellen Beziehungen, die der Women’s March und dessen Begründerinnen zu Islamisten unterhalten, die Antisemitismus verbreiten. Menschen also wie Louis Farrakhan, der Führer der religiös-politischen Organisation »Nation of Islam«, dessen Äußer­ungen etwa über die »satanischen Juden« keinen Zweifel an seiner ­Gesinnung lassen. Am 21. November 2016 teilte eine der führenden Ver­treterinnen des Women’s March, Carmen Perez, ein Foto auf Instagram, auf dem sie mit Farrakhan zu sehen war. Dazu schrieb sie: »Es passiert mir häufig, dass ich mit den Ältesten oder inspirierenden Individuen ­zusammensitze und mir wünsche, diesen Moment einpacken und ihn mit anderen teilen zu können. Heute hatten wir die Möglichkeit, Zeit mit Minister Louis Farrakhan zu verbringen.« Der Beitrag findet sich mittlerweile nicht mehr auf Instagram. Den Kritikern und Kritikerinnen Farrakhans entgegnete Perez: »Es gibt keine perfekten Führer und die Leute ­müssen Farrakhans Beitrag für die schwarzen und braunen Communities verstehen.«

Tatsächlich vertritt er als Vertreter der Nation of Islam ein Glaubenssystem, das Weiße als »Teufel«, die von einem schwarzen Wissenschaftler erfunden wurden, und Schwarze gegenüber allen anderen ethnischen Gruppen als über­legen darstellt. Außerdem fordert die Nation of Islam als älteste schwarz-nationalistische Gruppe der USA eine eigene Nation für muslimische Schwarze auf dem Territorium der Vereinigten Staaten.