Protokoll rassistischer Übergriffe

Deutsches Haus

Am 4. Juni schrie den Angaben der Berliner Polizei zufolge ein 52jähriger im Berliner Ortsteil Wedding auf offener Straße »Heil Hitler« und beschimpfte einen Mann ­wegen dessen Hautfarbe als »Neger«. Eine Zeugin verständigte die Polizei, Beamte nahmen die Personalien des 52jährigen auf. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt ­wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Wie die Abendzeitung am 2. Juni berichtete, war eine 23jährige Frau zu Fuß im Münchner Stadtteil Neuhausen (Bayern) unterwegs, als ein Unbekannter sie unvermittelt gegen eine Hauswand drückte. Dann sprühte ihr der Mann Pfefferspray ins Gesicht und beleidigte sie unter anderem mit den Worten »ausländische Schlampe«. Der Frau gelang es, sich zu befreien und vom Tatort zu flüchten. Der ­Angreifer entfernte sich in eine andere Richtung.

Am Abend des 1. Juni beleidigte ein 47jähriger in einem Getränkemarkt in Potsdam (Brandenburg) mehrere Kunden auf rassistische Weise und verhielt sich aggressiv. Alarmierte Polizeibeamte nahmen den alkoholisierten Mann in Gewahrsam. Den Angaben der Potsdamer Neuesten Nachrichten zufolge wird wegen Volksverhetzung und Beleidigung gegen ihn ermittelt.

Wie die Berliner Polizei am 31. Mai berichtete, stießen Unbekannte auf dem Jüdischen Friedhof im Berliner Ortsteil Weißensee sieben Grabsteine um und beschädigten fünf Familiengräber. Bereits zwei Tage zuvor hatten Unbekannte drei Grabsteine auf dem Ehrenfeld des Friedhofs umgeworfen. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Am Abend des 29. Mai beschimpfte ein Mann in einer Straßenbahn im Berliner Ortsteil Marzahn eine Kopftuch tragende Frau auf rassistische ­Weise. Wie aus einer Meldung der Polizei hervorgeht, stellte sich ein weiterer Fahrgast schützend vor die Frau. Alle drei Personen ­stiegen am Barnimplatz aus, wo die beiden Männer ein Streitgespräch begannen. Anschließend verließ der Mann, der sich rassistisch geäußert hatte, den Ort. Der Staatsschutz ermittelt.