Wassermangel in Indien

Auf dem Trockenen

Seite 6 – Sparen statt verbinden

Auch die Ufer der vier Flüsse der Metropole sind Jamwal zufolge überbaut, was zu Problemen führe: »Solange die Rolle der Flüsse bei den Überschwemmungen nicht berücksichtigt wird, wird es noch schlimmer werden.«

Der Hauptfluss von Mumbai, der Mithi, ist dann der schmutzigste des ganzen Bundesstaats Maharashtra. Während Mumbai unter Wasser stand, brach etwa 100 Kilometer entfernt mit dem ersten Regen der 308 Meter breite Ratnagiri-Damm, mindestens 19 Menschen wurden getötet.

Bald womöglich verschwunden. Die Feuchtgebiete Kolkatas sind bedroht.

Bild:
Gilbert Kolonko

Um die Wasserkrise anzugehen, plant die Regierung des vor kurzem wiedergewählten Premierministers Narendra Modi das Projekt »Verbindungsfluss« (interlinking river). Dafür sollen 3 000 zusätzliche Staudämme und neue, die 30 großen Flüsse Indiens miteinander verbindende Kanäle mit 15 000 Kilometern Länge entstehen, um auch die Großstädte mit Wasser zu versorgen. Ähnliche Pläne gab es bereits früher, doch 1999 lehnte die National Commission for Water Resource Development ein solches Projekt nach eingehender Prüfung ab, da die Auswirkungen auf Natur und Umwelt nicht absehbar ­seien. Nun befürwortet Mukesh Ambani diese Pläne. Er ist Vorstandsvorsitzender des Konzerns Reliance Industries Limited, des größten Privatunternehmens Indiens, das von Modi in den vergan­genen Jahren mit einer Reihe von Staats­aufträgen bedacht wurde.