Sleater-Kinney - The Center Won’t Hold

Da waren's nur noch zwei

Seite 2 – Neues Label, neue Band

»Die Band geht in eine neue Richtung und es ist Zeit für mich, mich weiterzubewegen«, so liest sich Weiss’ Statement auf Twitter, das mit dem Zusatz und der Erinnerung »The Drummer« unterzeichnet ist. Die Lücke, die sie hinterlässt, ist riesig, denn Weiss war ohne Zweifel diejenige, die seit dem Klassiker der Band, »Dig Me Out« von 1997, den Sound der Band mit ihren fulminant klingenden Drums maßgeblich prägte.

Selbst auf den Pressebildern fehlt Janet Weiss schon: Corin Tucker …

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Sie gilt als eine der besten Schlagzeugerinnen der Welt, spielte unter anderem auch in Steven Malkmus’ Band The Jicks und wird wohl nicht lange ohne Anstellung bleiben. Dafür wird dem Rest von Sleater-Kinney eine Schlagzeugerin fehlen, die wohl nicht so fix zu ersetzen sein wird: Bereits in den ersten drei Jahren ihrer Existenz, noch ohne Janet Weiss, verschliss die Band gleich drei andere Schlagzeugerinnen. Und die Zeit drängt, denn Weiss hat ebenfalls angekündigt, nicht mit auf Tour zu gehen.

… und Carrie Brownstein.

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Und als wäre das nicht schon genug an Veränderung, wechselten Slea­ter-Kinney für dieses Album sogar das Label: Bis dato beim traditionsreichen Label Sub Pop unter Vertrag, wechselten sie für die neue Platte zu Mom + Pop, dessen Programm trotz ebenfalls im Namen vorkommenden Pop mit dem von Sub Pop nur wenig gemein hat. Als Fan, das muss man sich selbstkritisch eingestehen, mag man es gar nicht, wenn sich die geliebte Band zu sehr verändert. Eine neue Drummerin? Okay, kann man verkraften. Ein neues Label? Mhm, geht in Ordnung. Aber, dabei ist es nicht geblieben: Das neue Album von Slea­ter-­Kinney hat, um es drastisch zu sagen, mit der Band, wie man sie kennt, nichts mehr zu tun.