Die Hizbollah und der Kokainhandel

Koks für den Satan

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Auch in Lateinamerika ist die Hizbollah tätig, neben Venezuela auch in Mexiko. Durch die Allianz mit Drogenkartellen wie den mexikanischen ­Zetas kann die Terrormiliz enorme Gewinne aus dem illegalen Drogenhandel er­zielen und für die Bewaffnung, Ausrüstung und Ausbildung ihrer Mitglieder verwenden. Sie dient dort häufig als Kurierdienst für die Verteilung der von den Kartellen vertriebenen Drogen ­sowie für die Geldwäsche.

Ein internes Memo der Polizei von Tucson, Arizona, enthüllte bereits im Jahr 2010, dass die Hizbollah Verbindungen zu mexikanischen Drogenkartellen aufgebaut hatte, um ihnen zu helfen, Geld zu waschen und zugleich den Waffen- und Drogenhandel zu fördern. Die Polizei warnte davor, dass die Folgen der Zusammenarbeit zwischen der Hizbollah und den mexikanischen Drogenkartellen katastrophal sein könnten, da die Terrororganisation über fortschrittliche Waffen und Fachwissen verfüge, insbesondere über Kennt­nisse im Umgang mit improvisierten Sprengkörpern.

Der sogenannte Drogenterrorismus  gefährde mittlerweile die nationale ­Sicherheit vieler Nationen, sagt Rachel Ehrenfeld, Gründerin und Direktorin des in New York ansässigen American Center for Democracy sowie von dessen Economic Warfare Institute. »Der Zusammenhang zwischen transnationalen kriminellen Organisationen und terroristischen Gruppen endet nicht bei illegalem Drogenhandel. Ihre Partnerschaften sind komplex und verbinden Kriminalität mit Wirtschaft und Politik«, so Ehrenfeld. Ein Teil des Geldes werde verwendet, um politische Systeme zu destabilisieren. Der sogenannte Kokain-Jihad gehe auf eine iranische Fatwa zurück: »Wir stellen ­diese Drogen für den Satan Amerika und die Juden her. Wenn wir sie nicht mit Waffen töten können, dann mit Drogen.«

Ehrenfeld schreibt in ihrem Buch »Funding Evil« (Finanzierung des ­Bösen), dass insbesondere der Iran und seine Verbündeten, die Hizbollah und die Hamas, zur Finanzierung ihrer Terrors internationale Netzwerke nutzten und verschiedene Banken, NGOs und Hilfsorganisationen für ihre Zwecke missbrauchten.
Israelische Behörden wollen die Netzwerke aufspüren, die diese Gelder ­waschen. »Ein Großteil des Geldes wird bar bezahlt und unterliegt keinen Kontrollen des Finanzsystems. Ein anderer Teil wird von einem Netzwerk von Strohfirmen und Finanzorganisationen gewaschen«, sagt der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Oren Toledano*. Er gibt zu bedenken, dass die finan­zielle Überwachung terroristischer Organisationen besonders schwierig sei, da diese auch von Staaten wie dem Iran, Saudi-Arabien und Katar finanziell ­unterstützt würden.