Vor- und Nachteile des Shutdowns

Shut up im Shutdown

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Ausgeschlossen ist es nicht, dass jemand bald an Covid-19 wird sterben müssen, weil ein Depp oder eine Deppin, angetan mit einem dieser »Ungeimpft«-Sterne aus dem Naziversandhandel oder gleich mit einer Armbinde, auf der »Jude« steht, partout auf einer sogenannten Hygienedemo ungeschützt und ungehindert »Volksverräter« oder »Freiheit« grölen wollte.

Natürlich ist es nicht ausgeschlossen. Wer zu solch einer Demo geht, gehört vermutlich nicht zu einer der Risikogruppen und macht sich auch sonst nicht allzu viele Sorgen um Ansteckung und wie man sie vermeidet. Der Depp oder die Deppin ist so geradezu prädestiniert, das Virus weiterzugeben, ohne selbst jemals Symptome der Erkrankung gespürt zu haben. Gut, das gilt nicht nur für Demoteilnehmer, sondern praktisch für jeden, der sich sorg- und gedankenlos in der Öffentlichkeit bewegt.

Aber machen wir uns nichts vor, wer die Sache mit den Infektionen bis jetzt nicht kapiert hat, wird sie nie kapieren, und deswegen reden wir jetzt einfach über was ganz anderes, nämlich das Nette am shutdown. Es scheint nämlich so, als schliefen die Leute seither länger, oder stünden zumindest nicht alle mehr ganz so früh auf, was dazu führt, dass man rund um die Uhr bei Facebook und Twitter etwas nicht völlig Verblödetes zu lesen hat, theoretisch jedenfalls, denn man selber muss ja auch irgendwann schlafen oder mal offline sein. Und vielleicht führt das ja irgendwann, wenn der ganze Coronamist vorbei ist, zu einer Lockerung der Vorstellungen, wann jemand wach zu sein hat, weil mehrheitlich festgestellt wird, dass es ein Menschenrecht auf Ausschlafen gibt, könnte ja sein. Aber vermutlich würden das gewisse geistige Frühaufsteher doch nur zum Anlass nehmen, mit ungelesenen Grundgesetzausgaben unterm Arm und abscheulichen Armbinden irgendwo herumzustehen und »Volksverräter!« zu schreien.