Deutsches Haus #23/2020

Am späten Nachmittag des 26. Mai betrat ein 22jähriger ohne den vorgeschriebenen Mundschutz einen Supermarkt im brandenburgischen Prenzlau. Als ihn ein Sicherheitsmitarbeiter darauf hinwies, beschimpfte der junge Mann den gebürtigen Syrer auf rassistische Weise und erhob den Arm zum Hitlergruß. Beim Eintreffen der Polizei versuchte der 22jährige zu fliehen und stieß dabei eine 80jährige Frau zu Boden. Die Beamten stellten ihn auf dem Parkplatz des Supermarkts und nahmen den alkoholisierten Verdächtigen in Gewahrsam. Dem Polizeibericht zufolge zog sich die alte Frau Prellungen zu und musste in einer Klinik versorgt werden. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Körperverletzung. Am Abend des 26. Mai geriet ein Rollerfahrer im Berliner Bezirk Mitte in eine Verkehrskontrolle. Der 29jährige beschimpfte dabei einen Polizisten mehrfach auf rassistische Weise. Der Staatsschutz ermittelt. Wie die Volksstimme am 26. Mai berichtete, beschmierten Unbekannte in der Nacht ­zuvor die Mauern eines Supermarkts in Benneckenstein (Sachsen-Anhalt) großflächig mit rassistischen Parolen. Am Bahnhof hinterließen sie ein Transparent mit einer rassistischen Aufschrift. Bereits Anfang Mai war es zu einem ähnlichen Vorfall in dem Ort gekommen. Ende April war dort eine Außenstelle der Zentralen Erstaufnahmestelle für Asylsuchende eröffnet worden, in der derzeit 45 Flüchtlinge leben. Wie die Brandenburger Polizei am 25. Mai berichtete, ereignete sich am 22. Mai eine rassistische Verfolgungsjagd in Neutrebbin und Gusow. Zwei gebürtige Afghanen wollten mit dem Auto eine Ladung Steine in Bliesdorf abholen, das Navigationsgerät lotste sie jedoch fälschlicherweise in eine Straße gleichen Namens in Neutrebbin. Als sie sich dort an einem Haus bemerkbar machten, griffen mehrere Personen sie an, schlugen auf sie ein und beleidigten sie auf rassistische Weise. Die Afghanen flüchteten in ihr Auto und fuhren davon, die Angreifer verfolgten sie jedoch. In Gusow gelang es diesen, das Fahrzeug der Attackierten aufzuhalten. Erneut schlugen die Angreifer auf die beiden Männer ein, dann flüchteten sie vom Tatort. Die alarmierte Polizei machte in dem Haus in Neutrebbin kurze Zeit später sieben Männer ausfindig. Die Angegriffenen wurden leicht verletzt. Wie die Berliner Polizei am 22. Mai berichtete, befand sich ein 39jähriger am Abend des 21. Mai mit seiner alkoholisierten Freundin auf der Insel der Jugend im Bezirk Treptow-Köpenick. Die beiden stürzten dort ins Wasser der Spree. Zwei Unbekannte näherten sich dem Paar, schlugen auf den Mann ein und drückten seinen Kopf unter Wasser. Ein Angreifer beschimpfte den 39jährigen dabei auf rassistische Weise. Auf Hilfe­rufe der Frau hin eilten Passanten herbei, die beiden Unbekannten flüchteten. Der 39jährige musste wegen mehrerer Kopfverletzungen ambulant behandelt werden. Der Staatsschutz ermittelt. mst