Boxlegende Floyd Mayweather kommt für die Beisetzung des getöteten George Floyd auf

„Herzzerreißend”

Auch Boxer und MMA-Kämpfer melden sich gegen Rassismus und Polizeigewalt zu Wort. Der prominente frühere Boxer Floyd Mayweather Jr. übernimmt die Kosten der Beerdigung des getöteten George Floyd.

Es ist eine jener Gesten, die leider in der derzeit herrschenden Unruhe kaum wahrgenommen werden: Der berühmte frühere Boxstar Floyd Mayweather Jr. wird die Kosten für die Beisetzung des von einem Polizisten getöteten George Floyd übernehmen. Dem Sportsender ESPN sagte Leonard Ellerbe, der CEO von Mayweather Promotions, dass der einstige Weltmeister in fünf Gewichtsklassen „definitiv die Beerdigung bezahlen“ werde. „Wahrscheinlich wird er wütend sein, weil ich es erzähle“, schob Ellerbe nach.

Es ist nicht das erste Mal, dass Mayweather die Kosten einer Beerdigung übernimmt. 2011 zahlte Mayweather für das Begräbnis des früheren Stars im Schwergewichtsboxen, Joe Frazier. „Smokin’ Joe” war an Leberkrebs gestorben.

Mayweather wuchs in zerrütteten Verhältnissen auf. Er wurde mehrfach wegen Körperverletzung und häuslicher Gewalt verurteilt.

Der Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von 1996 gilt als der effektivste Boxer aller Gewichtsklassen. Laut Compubox trafen fast die Hälfte seiner Schläge. Dagegen fanden nur 16 Prozent der Schläge seiner Gegner ihr Ziel. Sowohl offensiv als auch defensiv ist er dieser Statistik zufolge einer der stärksten Boxer aller Zeiten.

Medienberichten zufolge hat George Floyds Familie das Angebot des ehemaligen Boxers akzeptiert. Demnach wird Mayweather nicht nur die Kosten für die Beisetzung sowie auch für weitere Trauerfeiern tragen. Die Beisetzung soll am 9. Juni in Floyds Heimatstadt Houston stattfinden. In der Öffentlichkeit will der dreimaliger Gewinner der National Golden Gloves nicht über die Geste sprechen.

Vergangenes Jahr schrieb der 43jährige auf Instagram: „2020 kehre ich aus dem Ruhestand zurück.“ Gegen wen er in den Ring steigen wird, ist noch völlig offen. Seine letzten beiden Kämpfe dienten nur der Show. So schlug er 2017 den Iren Conor McGregor, einen Star der Organisation Ultimate Fighting Championship (UFC), die Kämpfe in den Mixed Martial Arts (MMA) veranstaltet.

Auch McGregor meldete sich in den vergangenen Tagen auf Instagram zu Wort: „Es gibt keinen Platz für Ungerechtigkeit, Rassismus und Intoleranz auf dieser Welt! Wir müssen zuhören und von denjenigen lernen, die Schmerzen haben. Sei das Beispiel für die Veränderung, die du sehen willst!“

Bei Worten wollte es der neuseeländisch-nigerianische Mittelgewichts-Champion Israel Adesanya nicht belassen. Er ging auf die Straße. Im neuseeländischen Auckland rief er den Demonstrierenden zu: „Ich mache das schon seit zwei Wochen. In den letzten zwei Wochen habt ihr in meinen Storys gesehen, dass ich wütend war. Ich bin angepisst.“ Der derzeitige UFC-Mittelgewichts-Champion appellierte in seiner Ansprache „an alle weißen Menschen, Menschen verschiedener Rassen“: „Ihr müsst euch melden. Ihr müsst etwas sagen. Ich bin es leid zu sehen, wie diese Gesichter getötet werden. Ich sehe mich die ganze Zeit in ihnen. Es ist herzzerreißend.“