Der Unterschied zwischen Impfskeptikern und Impfgegnern

Die Spritze als Gegner

Seit die Impfungen gegen Covid-19 begonnen haben, hat die Propaganda gegen den Impfstoff zugenommen. Immer mehr bisher nur skeptische Menschen driften ins Lager der Coronaleugner ab.

Bei den Protesten gegen die Vorkehrungen zur Eindämmung der Covid-19-­Pandemie nehmen Impfgegnerinnen und -gegner viel Raum ein: Impfungen sollen mehr schaden als nützen und Zugriff auf den Bürger ermöglichen, heißt es. Die Impfungen gegen Sars-CoV-2, die mittlerweile begonnen haben, bieten Impfgegnern eine Gelegenheit, berechtigte Kritik an Pharmaunternehmen und einer profitorientierten Gesundheitspolitik mit dem esoterischen Glauben an sogenannte natürliche Heilmittel, Warnungen vor einer »Impfdiktatur« und antisemitischen Stereotypen zu verbinden.

Impfskepsis ist in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet. Vielfach ließ sich in den vergangenen Wochen und Monaten beobachten, wie die Vorliebe für alternative Behandlungsformen in die Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Verschwörungsdenken abgleitet. Statt zumindest zu versuchen, sich nach rechts abzugrenzen, wähnen sich die Protestierenden als die einzig wahren Verteidiger der Demokratie: mit Nazis gegen die Merkel’sche Impfdiktatur.

Nur eine effektive Impfkampagne kann die Pandemie langfristig eindämmen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich dafür etwa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung impfen lassen müssen. Dass in Deutschland mittlerweile drei Impfstoffe zugelassen sind, könnte also für kollektive Erleichterung sorgen. Nachdem sich zeitweilig Skepsis verbreitet hatte, stieg die Impfbereitschaft zuletzt wieder an: Eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap zeigt, dass sich im Januar 54 Prozent der Befragten auf jeden Fall gegen das Virus impfen lassen wollten, im November waren es nur 37 Prozent. Zwölf Prozent wollen sich demnach auf keinen Fall impfen lassen, im November waren es 15 Prozent.

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