Die Lebensgeschichte von Fanny Gräfin zu Reventlow

Fanny Girl

Viele Namen wurden Fanny Gräfin zu Reventlow, deren Geburtstag sich am 18. Mai zum 150. Mal jährt, während ihres Lebens gegeben. Die »Skandalgräfin«, wie man sie unter anderem nannte, sagte sich von ihrem Elternhaus los und wurde zur Chronistin der Münchner Boheme.

»Sieh, ich weiß doch selbst, daß man erst in 1 00 Abgründe stürzen muß und daß dann doch noch unendliche Höhen kommen können, von denen man vorher nichts ahnte«, schrieb die Tausendsassarin Fanny zu Reventlow 1901 in einem Brief an ihren Freund und Gschpusi Ludwig Klages. Die Künstlerin, Schriftstellerin und Mutter ist zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt und hatte schon so viel erlebt wie manch andere ein Leben lang nicht. Reventlow, deren Geburt sich am 18. Mai zum 150. Mal jährt, genoss ihr Leben in vollen Zügen.

Fanny Liane Wilhelmine Sophie Auguste Adrienne Gräfin zu Reventlow – mit diesem Namen ist einer aus dem Jahrgang 1871 eigentlich ein ­Leben in Mädchenschule, Bräuteseminar und schließlich in standesgemäßer Ehe als »Dekorationsgegenstand im Hause«, wie sie es einmal ausdrückte, vorherbestimmt. Möglichst unambitioniert, wenig abenteuerlustig.

Wer aber nicht nur Frau ist, sondern auch Freigeist und noch dazu so viele Vornamen hat wie Reventlow, könnte auch dazu prädestiniert sein, sich die Welt so zu machen, wie sie ihr gefällt. Dass es sich bei der Lebensgeschichte Reventlows weder um eine für den Adel der Jahrhundertwende typische noch um eine für ein Kinderbuch geeignete handelt, zeigen schon die schwärmerisch-sensationslüsternen Spitznamen, die ihr Zeitgenossen und Biographinnen gaben. Als wären sechs Vornamen nicht ­genug, ist außerdem die Rede von der »Skandalgräfin«, der »anmutigen Rebellin«, der »heidnischen Madonna mit dem Kinde«.

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