Der Animationsfilm »Black is Beltza« sampelt linke Geschichte unkritisch

Kämpferische Koteletten

Von Harlem über La Habana zurück nach Pamplona, wo die Reise begann: Die Comicverfilmung »Black is Beltza« handelt von der Rebellion und Gegenkultur in den sechziger Jahren. Ziemlich wahllos wird abgefeiert, was irgendwie links ist.

Es regnet in Strömen. In einem Citroen-Kastenwagen kurven zwei junge Männer durchs baskische Hinterland. Zwischen Sare und Zugarramurdi versperren ihnen Fahrzeuge der Militärpolizei Guardia Civil den Weg. Diese Schlüsselszene wird im Animationsfilm »Black is Beltza« von Fermin Muguruza (ursprünglich erschienen 2018, jetzt auf Netflix zu sehen) immer wieder aufgenommen und fortgesetzt, aber erst am Schluss des Films werden die Umstände klar.

Es ist das Jahr 1965. Sicherlich ist es kein Zufall, dass die Filmhandlung genau in den Jahren spielt, in denen die Eta zu den Waffen griff, um auf Polizisten zu schießen. Die zweite Hälfte der sechziger Jahre war in ganz Spanien eine Zeit erstarkenden Widerstands gegen die Franco-Diktatur, ermutigt auch durch die Rebellion und neue soziale Bewegungen in den USA und Westeuropa.

Die Revolutionärinnen entsprechen allesamt den gängigen Schönheitsidealen. Damit liefert der Film eine ziemlich flache Interpretation der in den sechziger Jahren von afroamerikanischen Aktivisten geprägten Parole »Black is beautiful«, auf die der Titel »Black is Beltza« bereits anspielt.

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