Insekten gehören zum Urlaub dazu

Hornisse mit weißen Zähnen

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In den Urlaub und vor allem in andere Länder zu fahren, erweitert den Horizont und sorgt für Erfahrungen, die man zu Hause nicht machen würde. Und man lernt so viel, wie zum Beispiel, dass die Natur fast ausschließlich von Lebewesen bewohnt wird, die einen umbringen oder zumindest einem weh tun wollen. Oder, wenn auch das aufgrund von Größe, mangelnder Giftigkeit oder fehlenden Reißzähnen nicht möglich ist, einem maximal auf die Nerven gehen wollen. Außer Marienkäfer, die sind nett und tun niemandem was, wie mit Abstrichen auch Grashüpfer.

Wenn man das alles niemals vergisst, hat man gute Chancen, Begegnungen mit der Natur zu überleben. Was aber ist mit Hornissen? Hornissen können stechen und nerven, was sie auf jeden Fall nicht in die Kategorie Marienkäfer fallen lässt. Andererseits sind sie, nach allem, was man weiß, nicht so gemein wie Wespen, und außerdem essen sie andere Insekten, was gut ist. Deshalb sollte man Hornissen nie töten, sondern ihnen einfach aus dem Weg gehen, was eigentlich auch nicht besonders schwer ist.

Was aber, wenn sich zwei Hornissen nachts ins Badezimmer verirrt haben und nicht mehr allein hinausfinden? Und eine der beiden zwar leidlich kooperativ ist, die andere jedoch eine ­innige Beziehung mit einer auf der Ablage vor dem Spiegel liegenden rosa Zahnbürste begonnen hat? Liebe oder auch nur große Sympathie auf den ersten Blick, man kennt das, dieses urplötzliche Gefühl, jemanden oder im vorliegenden Fall etwas ganz fest vertrauen zu können und nie wieder verlieren zu wollen. Und so ging es wohl auch Hornisse Nummer zwei, die sich ganz fest an die Zahnbürste klammerte und auf keinen Fall ohne sie in die hübsche pink-transparente Transportbox klettern wollte, in der Nummer eins schon Platz genommen hatte.

Am Ende wurden zwei Hornissen und eine Zahnbürste nach draußen gebracht, wo sie nun hoffentlich glücklich weiterleben.