Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #34/2021

In der Nacht zum 21. August beleidigte ein Mann im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg zwei Männer auf rassistische Weise und verletzte einen der beiden mit einem Messer. Der Polizeimeldung zufolge befanden sich der Täter und ein 35- sowie ein 42jähriger in einem U-Bahnwaggon an der Station Eberswalder Straße, als der Mann beide beleidigte. Ein Begleiter des Täters und der 42jährige versuchten, den Täter zu beruhigen. Dieser griff daraufhin den 42jährigen mit einem Messer an und verletzte ihn am rechten Oberarm. Der unbekannt gebliebene Täter und seine Begleitung stiegen am Bahnhof Schönhauser Allee aus. Das Opfer wurde in einem Krankenhaus behandelt. Der Staatsschutz ermittelt. Am Abend des 20. August griffen mehrere Personen einen 18jährigen Mann, der eine Kippa trug, in Köln an und beleidigten ihn auf antisemitische Weise. Laut WDR verließ der 18jährige mit einem Bekannten eine Grünfläche, als er von einer rund zehnköpfigen Gruppe beleidigt wurde. Der Mann fragte nach dem Grund für die Beleidigung, worauf die Gruppe auf ihn einschlug. Ein Mann aus der Gruppe raubte dem 18jährigen die Kippa vom Kopf. Das Opfer kam mit einem Nasen- und Jochbeinbruch ins Krankenhaus. Aufgrund von Videoaufnahmen konnten zwei mutmaßliche Täter im Alter von 18 und 19 Jahren von der Polizei identifiziert werden. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz. Am Nachmittag des 17. August beleidigte eine Frau in Berlin-Rudow einen neunjährigen Jungen auf rassistische Weise und verletzte das Kind. Gegenüber der Polizei berichtet der Neunjährige, dass er mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg fuhr. Eine Frau kam ihm entgegen und beleidigte ihn sofort. Dabei trat sie mehrmals gegen die Beine des Kindes. Laut Polizeimeldung drohte sie dem Jungen, dass sie ihn am nächsten Tag wieder treten würde. Anschließend fuhr sie in einem dunklen Auto davon. Das Kind erlitt mehrere Hämatome an den Unterschenkeln. In der Nacht vom 16. zum 17. August wurden Zettel mit Drohungen und Beleidigungen gegen Muslime an einem Haus in Hersbruck (Bayern) angebracht. BR24 berichtet, dass die Bewohnerin des Hauses sich bedroht fühlt. In der Nähe des Hauses befindet sich auch die Alevitische Gemeinde Hersbruck. Die Türkische Gemeinde der Metropolregion Nürnberg nimmt den Fall aufgrund des aktiven Netzwerks von Rechtsextremen in Mittelfranken sehr ernst. Die Bewohnerin des Hauses hat Anzeige erstattet. ch