Das Geschäft mit Söldnern ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen

Mit der Wumme um die Welt

Söldner kämpfen in zahlreichen Ländern, teils in staatlichem, teils in privatem Auftrag. In den vergangenen Jahren ist das Geschäft beträchtlich gewachsen.

Der Krieg im Jemen ist einer der opferreichsten der Gegenwart. Weit über 200 000 Menschen sind Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge in den vergangenen sechs Jahren infolge dieses Kriegs gestorben. Ein Ende ist nicht in Sicht, auch weil der Bürgerkrieg zwischen den vom Iran unterstützten schiitischen Houthi-Milizen und der jemenitischen Regierung zum Stellvertreterkonflikt zwischen Regionalmächten wie Saudi-Arabien und dem Iran wurde.

Wer könnte diesen Krieg beenden, wenn nicht zwei Männer fortgeschrittenen Alters aus Deutschland? Das hatten sich offenbar Achim A. und Arend-Adolf G. gedacht, die am 20. Oktober in München und in der Nähe von Lenzkirch (Baden-Württemberg) festgenommen wurden. Die Bundesanwaltschaft wirft den beiden ehemaligen Fallschirmjägern der Bundeswehr vor, versucht zu haben, eine 100- bis 150köpfige Söldnertruppe zu bilden, um in den Krieg einzugreifen.

Inzwischen ist der Einsatz von Söldnern zum gewöhnlichen Mittel staatlicher Politik geworden. Mit ihrer Hilfe können auch kleinere Mächte Krieg führen, wenn sie genug Geld haben.

Sie sollen geplant haben, sich von Saudi-Arabien anheuern zu lassen, um die Bürgerkriegsparteien mit Waffen­gewalt zu Friedensverhandlungen zu zwingen. Zu diesem Zweck soll G. bereits begonnen haben, ehemalige Bundeswehrsoldaten und frühere Polizisten anzuwerben, denen er einen monatlichen Sold von 40 000 Euro versprochen haben soll. Weiter sollen die Männer mit ihrem Vorhaben allerdings nicht gekommen sein. Die saudische Regierung soll auf wiederholte An­fragen A.s nicht reagiert haben.

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