Imprint: Auszug aus dem Buch »Rechts­populisten und Dschihad«

Rechtspopulismus und Dschihad

Rechtspopulisten und Jihadisten scheinen einander als verfeindete Lager gegenüberzustehen. Betrachtet man jedoch die Schriften und Autoren, auf die sich beide Bewegungen berufen, so stößt man auf dieselben Denker: Ernst Jünger, Martin Heidegger, Alexis Carrel. Alle drei sind Idole sowohl der Neuen Rechten als auch der Vordenker des radikalen Islam. Berichte von einer unheiligen Allianz.
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Zusammendenken, was zusammengehört?


Mit den Taliban mitsiegen
Spätsommer 2021

Die Taliban sind obenauf. »Bauern, kaum ausgebildete Naturburschen, holen sich ihr Land zurück, befreien es von den westlichen Neoliberalen. Ihre Staatsreligion haben sie schon zum geltenden Gesetz erhoben und Andersdenkende hingerichtet.« Während westliche Politiker und Militärs das als Niederlage aufarbeiten, kommt aus dem ultrarechten Lager solche unverhohlene Zustimmung.

Für manche derer, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington, D.C., stürmten, verschaffen die Taliban Trump nachträglich doch noch den Triumph. Setzen sich in ihren improvisierten Kampfmonturen an den Schreibtisch dessen, der für sie nichts weiter als eine illegitime Marionette ist, und fläzen sich dort vor den Augen der Welt. Ein Sieg ohne Wenn und Aber. »Es fällt schwer, das nicht zu respektieren.« (Zitiert aus Washington Post: »The U.S. far right has a curios affinity for the Taliban«.)

Im Vorwort seines Buchs »Verwestgiftung« (1962) bekennt Al-e-Ahmad, wer ihm zu dieser Erkenntnis verholfen hat: Es ist der deutsche Frontkämpfer, Naturforscher, Essayist und Schriftsteller Ernst Jünger.

In den USA gilt Nick Fuentes als ­einer der prominentesten Streiter der White-Supremacy-Bewegung. Den Erfolg der Taliban begrüßt auch er. Sein Telegram-Beitrag, den die New York Times zitiert, preist die afghanischen Bergkrieger als »eine konser­vative religiöse Kraft, die USA sind gottlos und liberal« (zitiert nach: ­https://www.washingtonpost.com/world/2021/09/03/far-right-america-­taliban).

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