Deutsche Debatten über die Reaktionen auf den russischen Angriff

Panzer und Pazifisten

In ganz Deutschland wird gegen den Krieg in der Ukraine demons­triert. Doch bei Fragen wie Waffenlieferungen und Sanktionen herrscht Uneinigkeit.

Am Sonntag fanden in zahlreichen deutschen Städten Friedensdemonstrationen statt. In Berlin folgten Zehntausende dem Aufruf von Evangelischer Kirche, Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), Pax Christi, Brot für die Welt und anderen und füllten die Straße des 17. Juni vor der Siegessäule. Später begann eine kleinere Demons­tration in unmittelbarer Nähe, hinter dem Brandenburger Tor. Neben ukrainischen Flaggen gab es hier auch georgische und kasachische zu sehen. Eindringlich wurde hier das Leid der ukrainischen Bevölkerung geschildert, die in eingekesselten Städten unter dem Beschuss der russischen Armee lebt. Statt Slogans der bundesrepublikanischen Friedensbewegung waren Rufe wie »Ruhm der Ukraine« zu hören. Die Forderungen unterschieden sich ebenfalls. So wurde etwa verlangt, die Nato solle in den Krieg eingreifen und eine Flugverbotszone über der Ukraine einrichten.

Organisiert wurde die Demonstration von der Berliner Gruppe Vitsche. Dem Tagesspiegel sagte ein Mitglied der Gruppe am Sonntag, viele andere Friedensdemonstranten hielten sie für Nationalisten, doch »bei unserem Nationalismus geht es nicht um eine Überhöhung der Nation, es geht um Freiheit und Sicherheit«.

In Biarritz, London, und am vergangenen Wochenende auch in Köln wurden leerstehende Häuser im Besitz des russischen Staats oder russischer Superreicher von Aktivisten besetzt.

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