Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #12/2022

Am Morgen des 19. März beleidigte ein 37jähriger in Erfurt einen 19jährigen auf rassistische Weise. Nach Angaben der Poli­zei stellten Beamte den Täter, »woraufhin dieser einen verbotenen Gruß aus der Zeit des Nationalsozialismus zeigte und äußerte«. Die Polizei ermittelt gegen den 37jährigen unter anderem wegen Volksverhetzung. Ein 57jähriger beleidigte am Abend des 18. März im Berliner Stadtteil Charlottenburg einen 44jährigen auf rassistische Weise. Der nach Angaben der Polizei alkoholisierte 57jährige verweigerte an einer Covid-19-Teststation die Testung durch den dort angestellten 44jährigen mit Verweis auf dessen Hautfarbe. Zudem beleidigte er den Tester der Polizei zufolge volksverhetzend und rassistisch. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Im Berliner Stadtteil Zehlendorf beleidigte ein Unbekannter am Vormittag des 16. März einen 42jährigen Busfahrer auf rassistische Weise. Dem Polizeibericht zufolge hielt der Busfahrer nach eigenen Angaben an einer Haltestelle, um Fahrgäste aussteigen zu lassen, woraufhin ein PKW-Fahrer ihn bedrohte und rassistisch beleidigte; ein Zeuge habe die Aussage des Busfahrers bestätigt. Der Täter entkam unerkannt. Ein Unbekannter beleidigte gegen Mittag des 14. März im Berliner Stadtteil Mitte eine 20jährige auf rassistische Weise. Dem Polizeibericht zufolge wartete die 20jährige nach eigenen Angaben mit ihrem zweijährigen Kind an einer Haltestelle auf eine Tram. Dort habe sie ein unbekannter Mann aggressiv angestarrt. Als die 20jährige ihn damit konfrontierte, habe er sie rassistisch beleidigt, beim Einsteigen in die Tram habe er zudem gegen den Kinderwagen getreten und die Frau erneut beschimpft. Die 20jährige erstattete Anzeige gegen unbekannt. Am Abend des 13. März beleidigte ein Unbekannter im Berliner Stadtteil Mitte einen 35jährigen und eine 21jährige auf homophobe Weise, zudem attackierte er den 35jährigen physisch. Dem Polizeibericht zufolge machten die beiden Opfer einen Spaziergang, als der Täter aus einer Gruppe von drei jungen Männern heraus begann, sie auf Arabisch homophob zu beleidigen. Anschließend schlug der Täter dem 35jährigen ins Gesicht. Das Opfer erlitt eine Verletzung an der Lippe und wurde ambulant durch die Besatzung eines alarmierten Rettungswagens behandelt. Der Täter entkam unerkannt. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen unbekannt wegen des Verdachts der Körperverletzung und Beleidigung. jm