Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #13/2022

Am 25. März griff in Berlin ein Mann eine junge Mutter und ihr Kind an und beleidigte sie auf rassistische Weise. Die 30jährige Frau war mit ihrem Kinderwagen, in dem sich ihr Kind befand, unterwegs und musste durch eine Gruppe von Männern hindurch. Dem Polizeibericht zufolge beleidigte einer der Männer sie und spuckte sie an, und spuckte dann auch in den Kinderwagen. Anschließend entfernte sich die Männergruppe. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Beim Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Israel am 26. März in Sinsheim zeigte ein Zuschauer wiederholt den Hitlergruß. Ein anderer Zuschauer machte den Ordnungsdienst auf den 28jährigen aufmerksam, der ihn der Polizei übergab. Es wurden strafrechtliche und verbandsrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet. Am selben Tag beleidigte ein 48jähriger eine halbe Stunde lang Fahrgäste in einem Regionalzug in Schleswig-Holstein auf rassistische Weise und zeigte wiederholt den Hitlergruß. Der stark alkoholisierte Mann rief zudem rechtsextreme Parolen. Der Zug kam aus Lübeck; am Hamburger Hauptbahnhof wurde der Mann von der Bundespolizei festgenommen. Der 48jährige soll wegen ähnlicher Vergehen einschlägig polizeibekannt sein. Das Landeskriminalamt ermittelt. Am 26. März beleidigte ein Fahrgast in einem Bus in Berlin-Grunewald einen 24jährigen rassistisch und griff ihn mit einem Schuh an. Der 36jährige Angreifer beleidigte den anderen Fahrgast zunächst rassistisch und soll dann einen Schuh ausgezogen haben und ihm damit auf den Kopf geschlagen haben. Der Anlass des Angriffs war zunächst nicht klar, nun ermittelt der Staatsschutz. Ebenfalls am 26. März beleidigte ein Zuschauer bei einem Fußballspiel im hessischen Waldgirmes einen Spieler auf rassistische Weise. Bei der Partie zwischen dem SC Waldgirmes und der SG Barockstadt beleidigte der Zuschauer den Waldgirmes-Spieler Glodi Bebe. Das Spiel wurde kurzfristig unterbrochen und der Zuschauer der Spielstätte verwiesen. In Dresden beleidigten eine Frau und ein Mann am 27. März eine tschechische Frau und ihre zwei Kinder auf rassistische Weise. Die Frau hielt sich mit ihren Kindern in einem Innenhof auf, als die 58jährige und der 59jährige Deutsche begannen, sie rassistisch zu beschimpfen. Der Staatsschutz ermittelt. js