Der europäische Spitzenfußball hängt von Öl- und Gasmagnaten ab

Und der Sieger heißt Katar

Obgleich der russische Oligarch Roman Abramowitsch die Führung des FC Chelsea abgeben musste, gilt weiterhin: Dem Fußball sein schmutzig’ Geld.

Die britische Regierung hat das Vermögen von Roman Abramowitsch eingefroren, was auch den FC Chelsea betrifft. Die englische Premier League untersagte Abramowitsch die Führung des Clubs.

Die Debatte über Abramowitsch ist gleich in zweifacher Hinsicht etwas bigott: Was jetzt an Raubrittertum, Korruption et cetera auf den Tisch kam, manchmal mit dem Etikett »Enthüllung« versehen, ist größtenteils bereits seit Jahren bekannt. Beispielsweise die Geschichte, wie Abramowitsch die Ölfirma Sibneft erwarb – mit Hilfe von Bestechungsgeldern, was der sogenannte Oligarch schon 2012 vor einem Londoner Gericht zugegeben hatte. Und Fans des FC Chelsea sangen bereits kurz nach Abramowitschs Übernahme des Clubs im Jahr 2003 nicht ohne Grund: »Wenn ihr die Besten wollt, dann stellt keine Fragen, denn Roman ist unser Mann. Wo’s herkommt, ist ein Rätsel. Sind es Waffen? Oder Drogen? Ist es Öl aus dem Meer?«

Mitte März empfing der FC Chelsea in der Premier League Newcastle United, das einem vom saudischen Staatsfonds »Public Investment Fund« angeführten Konsortium gehört. Am Tag vor dem Spiel wurden in Saudi-Arabien 81 Menschen enthauptet.

Doch bedurfte es erst Wladimir Putins Angriff auf die Ukraine, um Abramowitschs Vermögen und Mitmischen in der Premier League zu hinterfragen und ihn zur persona non grata zu erklären. Bigott ist die Debatte aber auch, weil Abramowitsch bei weitem nicht der einzige fragwürdige Clubeigner in der ­Premier League ist und vermutlich nicht einmal der übelste.

Mitte März empfing der FC Chelsea in der Premier League Newcastle United, das seit Oktober 2021 im Besitz eines vom saudischen Staatsfonds »Public Investment Fund« angeführten Konsortiums ist. Die Ligafunktionäre hatten kein Problem mit den neuen Finanziers, denn die Einhaltung von Menschenrechten ist kein Kriterium, um in der Eliteliga mitzuspielen.

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