Frederick Douglass’ Autobiographie von 1845 liegt in einer Neuübersetzung vor

Rhetoriker des Abolitionismus

Der ehemalige Sklave Frederick Douglass ist eine der legendären Figuren des afroamerikanischen Befreiungskampfs. Der Reclam-Verlag hat nun eine Neuübersetzung seiner wirkmächtigen ersten Autobiographie von 1845 herausgebracht.

»Wer Amerika verstehen will, muss dieses Buch lesen«, steht auf dem Umschlag. Bei der derart beworbenen Schrift handelt es sich um die 1845 erschienene Autobiographie von Frederick Douglass, in der er seine Kindheit und Jugend als Sklave im US-Bundesstaat Maryland bis hin zu seiner Flucht nach Norden 1838 als (vermutlich) 20jähriger und der damit verbundenen Befreiung aus der Sklaverei beschreibt. Douglass’ erste von drei Autobiographien gilt als literarischer Klassiker und als Meilenstein des Genres der Sklavenerzählung (slave narrative), der dem Abolitionismus in Nordamerika, 16 Jahre vor Beginn des Amerikanischen Bürgerkriegs, einen erheblichen Auftrieb verlieh. Insofern ist die Aussage auf der Buchrückseite der deutschen Neuübersetzung, die unter dem Titel »Mein Leben als amerikanischer Sklave« im Reclam-Verlag erschienen ist, keineswegs übertrieben. Sie stammt von keinem Geringeren als Barack Obama.

Der ehemalige US-Präsident hat sich mehrfach über die Bedeutung von Frederick Douglass’ Schriften nicht nur für ihn persönlich geäußert. Mit der Produktionsfirma Higher Ground, die er 2018 gemeinsam mit seiner Frau Michelle gegründet hat, plant er für Netflix die Verfilmung des Lebens von Douglass, angelehnt in erster Linie an die mit dem Pulitzer-Preis für Geschichte ausgezeichnete Biographie »Frederick Douglass – Prophet of Freedom« (2018) von David W. Blight.

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