Tod im Fashion-Frühling

Tod im Fashion-Frühling

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Diese Kolumne enthält eine Besonderheit, nämlich extrem empörende Aussagen, wenn man nur die in ihr enthaltenen Buchstaben in der richtigen Reihenfolge zu neuen Worten zusammensetzt. Und könnte damit einen vorbildlichen Beitrag zur allgemeinen Daueraufgeregtheit leisten.

Ansonsten geht es noch einmal kurz um den kleinen gelben Krokus, der viel zu früh von uns gegangen ist. Und zwar von einem weitgehend sonnenscheinlosen Leben in das nächste, mutmaßlich. Und ihm blieb der Anblick haariger Männerbeine erspart, deren untere Enden in Socken und Sandalen steckten, dafür muss man an seiner Stelle wirklich dankbar sein. Sowie, natürlich, die Zumutung, große Mengen Puffärmel ansehen zu müssen, also diese bauschigen Teile, die an sich schon unvorteilhaft aussehen. Vollends unhübsch werden diese Ärmel aus dem siebten, ach was, dem achten Höllenkreis dadurch, dass sie Gummizüge enthalten, die das Hochrutschen verhindern sollen, was in aller Regel dazu führt, dass sie, genau, hochrutschen und den Blick auf die von ihnen verursachten roten Einkerbungen an den Oberarmen lenken.

Dass der kleine gelbe Krokus starb, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung von all diesem modischen Elend zu haben, ist doch erleichternd. Wobei, man weiß es ja nicht, vielleicht kommt er nächstes Jahr wieder, und noch vielleichter ist an der Sache mit dem Karma ja auch was dran. Dann würde er sicher als irgendwas Schönes erneut geboren, als Erdbeere vielleicht, oder gleich als Erdbeerkuchen, mit Sahne. Und wenn er gut schmeckt, im folgenden Jahr womöglich als Riesenschildkröte, irgendwo auf einer traumhaft schönen Insel. Wo aber manchmal ein paar Männerbeine vorbeikommen, in die gebissen werden kann, nur so. Oder Frauenoberarme mit dicken roten Gummirillen, was aber nicht wahrscheinlich ist, denn bis so eine Riesenschildkröte im beißfähigen Alter ist, sind Puffärmel sicher wieder out.