Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #16/2022

In der Nacht zum 16. April beleidigten vier unbekannte Jugendliche im Berliner Stadtteil Neukölln einen 40jährigen und einen 31jährigen auf transphobe Weise. ­Zudem attackierte einer der Jugendlichen den 40jährigen physisch. Der Polizei­meldung zufolge befanden sich die beiden Opfer nach eigenen Angaben auf einem Platz, als die vier Jugendlichen sie transphob beschimpften. Demnach konfron­tierten die beiden die Täter anschließend, woraufhin einer der Jugendlichen den 40jährigen mit der Faust zu Boden schlug. Das Opfer war kurz bewusstlos und erlitt eine Platzwunde am Kopf, die in einem Krankenhaus ambulant versorgt wurde. In Sinn (Hessen) beleidigte ein 45jähriger am Morgen des 12. April einen Mann, auf dessen Grundstück eine ukrainische Fahne gehisst war, auf antisemitische Weise. Nach Angaben der Polizei beschimpfte der Täter sein Opfer zudem als »Faschisten«. Die Angaben eines Zeugen führten die Polizei zu dem 45jährigen. Der Staatsschutz ermittelt gegen ihn wegen Beleidigung. Am Nachmittag des 10. April bedrohte eine Unbekannte im Berliner Stadtteil Köpenick einen 32jährigen auf antisemitische Weise. Der Polizeimeldung zufolge befand sich der 32jährige in einem S-Bahnwaggon, als ihn die Täterin ansprach und ihm diverse Fragen stellte. Anschließend soll sie den 32jährigen antisemitisch bedroht haben. Im Berliner Stadtteil Wilmersdorf beleidigte ein 44jähriger am Morgen des 5. April eine 35jährige auf rassistische Weise. Nach Angaben der Polizei wollte die 35jährige ihren PKW in eine Parklücke einparken, als sich der 44jährige mit seinem Transporter vor ihr Fahrzeug stellte. Der 44jährige soll zunächst in seinem Fahrzeug gestikuliert haben, sei dann ausgestiegen, an die geöffnete Fensterscheibe der 35jährigen herangetreten und soll sie auf rassistische Weise beleidigt haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen den 44jährigen wegen Beleidigung. Am Morgen des 3. April beleidigte ein 20jähriger im Berliner Stadtteil Neukölln eine 20jährige und eine 25jährige auf transphobe Weise und attackierte sie zudem physisch. Der Polizeimeldung zufolge verließen die beiden Opfer einen Club, als der Täter zunächst die 20jährige transphob beschimpft und ihr danach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben soll. Als sie auf dem Boden lag, soll er ihr zudem ins Gesicht getreten haben. Die 25jährige ging dazwischen, woraufhin der Täter sie mit der Faust geschlagen und zu Boden geschubst haben soll. Die Opfer erlitten Gesichtsverletzungen, die teils an Ort und Stelle, teils in einem Krankenhaus ambulant versorgt wurden. jm