Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #20/2022

Am Morgen des 15. Mai beleidigte ein Unbekannter in Frankfurt am Main einen 22jährigen auf homophobe Weise und griff ihn körperlich an. Der Polizeimeldung zufolge stand der 22jährige auf einer Rolltreppe in der Innenstadt, als ihn ein Mann beleidigte, ins Gesicht schlug und, als sich der 22jährige wegdrehte, in den Rücken trat. Der Angreifer verfolgte das fliehende Opfer zunächst, ergriff dann aber selbst die Flucht. Ein Unbekannter ­beleidigte am Abend des 14. Mai in Zeitz (Sachsen-Anhalt) einen 38jährigen und einen 39jährigen Jahren auf rassistische Weise und versuchte, ein siebenjähriges Mädchen anzuspucken. Als der Unbekannte versuchte, die Opfer mit einem langen Gegenstand zu schlagen, kam es zu einer Rangelei, bei der nach Angaben der Polizei jedoch niemand verletzt wurde. Am Abend des 13. Mai beleidigte ein 43jähriger vor einem Ladengeschäft in Eisleben (Sachsen-Anhalt) drei Menschen auf rassistische Weise und griff sie körperlich an. Der Polizeimeldung zufolge schlug ein 66jähriges Opfer mit dem Kopf auf dem Boden auf und wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Am Vormittag des 12. Mai beleidigte ein unbekannter Fahrgast in einem Linienbus im Berliner Stadtteil Johannisthal einen 32jährigen Busfahrer auf antisemitische Weise. Nach Angaben der Polizei ärgerte sich der Fahrgast darüber, dass der Busfahrer die Fahrgäste 50 Meter vor der Endhaltestelle aussteigen ließ. Daraufhin beleidigte und bespuckte er den Fahrer und schlug ihm ins Gesicht. Als sich der Busfahrer wehrte, beleidigte ihn der Angreifer antisemitisch. Die Polizei ermittelt wegen antisemitischer Beleidigung, Volksverhetzung und Körperverletzung. In Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) beleidigte ein Busfahrer am Morgen des 11. Mai einen Fahrgast auf rassistische Weise und bedrohte ihn. Der Polizeimeldung zufolge forderte der Busfahrer den 41jährigen Tunesier beim Einsteigen in den Linienbus auf, seinen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen und richtete dabei drohend einen Gegenstand auf ihn. Der Fahrgast setzte unverzüglich seine Maske auf und kaufte sich ein Busticket, wobei ihn der Fahrer rassistisch beleidigte. Als der 41järige später aus dem Bus ausstieg, machte er der Polizei zufolge ein Foto von dem Bus und dem Busfahrer, woraufhin ihn der Busfahrer erneut durch das Zeigen einer obszönen Geste beleidigte. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. jor