Homestory

Homestory #21

Homestory Von

Die sozialen Medien bleiben eine ambivalente Sache – selbst wenn Elon Musk sich nicht gerade anschickt, sie aufzukaufen, wie er das für die Plattform Twitter ankündigte. Auch in der frühen Geschichte der Jungle World spielte Twitter bereits eine wichtige Rolle. Elke Wittich, die den Twitteraccount der Jungle World in den Anfängen bespielte, schildert im Film »20 Jahre sind nicht genug«, wie viele junge Leser die Plattform nutzten, um der Jungle World Liebesbotschaften zu schicken. Vielen von ihnen habe die Zeitung geholfen, ihre Abgeschiedenheit in der Provinztristesse durchzuhalten, bis sie alt genug sein würden, um in die Großstadt zu fliehen. Die ­Jungle World am Donnerstag im Briefkasten zu haben, sei für diese jungen Leute die Verbindung zu einer Welt gewesen, in der sie ­gerne leben wollten.

Jetzt mögen Sie, verehrte Leserinnen und Leser, sich vielleicht wundern, warum die aktuelle Ausgabe schon am Mittwoch ihren Weg zu Ihnen gefunden hat. Und vielleicht fragen Sie sich, warum wir ausgerechnet zum Jubiläum mit dieser Tradition brechen. Das hat einen ganz einfachen Grund in einer gewissen christlichen Tradition. Die Redaktion hat vergangene Woche fleißig vorproduziert, damit Sie am Donnerstag was zu lesen haben, obwohl Christus ausgeflogen ist. Statt im Himmel hängen wir dafür dann hoffentlich bei bestem Wetter am See herum und tanken Energie für unsere Geburtstagsparty am 1. Juni im about:blank in Berlin. Wir freuen uns schon auf einen netten Abend mit Leserinnen, Autoren, Redakteurinnen, Herausgebern, langjährigen Weggefährtinnen und allen, die es noch werden wollen.