Turnschuhe und Affenpocken

Mit Pumps wär’ das nicht passiert

Darauf hat einen niemand vorbereitet: Schwarze Turnschuhe heizen sich in der ­Sonne auf. Auch oder vielleicht sogar gerade dann, wenn Füße darinstecken. Und so wird das gemütliche Eisessen in Schöneberg inklusive Sonnen und Leutegucken schnell in den Schatten verlegt, so dass man im Prinzip auch hätte zu Hause bleiben können, aber gut, nun weiß man ja immerhin, wie sich eingesperrte köchelnde Zehen anfühlen. Und dass nicht zu Schweißfüßen zu neigen womöglich gar nicht so ein großer evolutionärer Vorteil ist wie gedacht. Schweiß soll ja bekanntlich abkühlend wirken, tjo.

Ansonsten war nicht so viel Zeit zu ausgedehntem Klagen über Turnschuhe, weil es nun diese Affenpocken gibt, zu denen nun wieder alle eine Meinung haben. Irgendwie alles nicht so schlimm, heißt es überall durchweg. Was an einer Erkrankung, die zu ansteckenden, Narben hinterlassenden Eiterblasen auf der Haut führt, nicht so schlimm sein soll, man weiß es nicht. Zumal zu den möglichen weiteren, wenn auch seltenen, Folgen einer Infektion auch Erblindung gehört, wie man wüsste, wenn man sich mit den Publikationen US-amerikanischer Experten zum Thema beschäftigen würde. Dann wüsste man auch, dass die Krankheit durchaus auch über Aerosole übertragen wird, allerdings bloß, wenn man sehr lange ungeschützt mit infizierten Leuten in einem Raum ist, was ja mit dem Ende des Home­office praktisch nirgendwo mehr der Fall ist, oder? Ach ja, und Infizierte können das Virus von dem Moment an übertragen, in dem sie es erwischten, und nicht erst nach Ausbruch der Krankheit, was alles zusammengenommen sehr unschön ist. Und dann hat auch noch der nette SC Freiburg im Pokalfinale verloren, und über Hertha sprechen wir ein andermal. Fest steht, dass die Turnschuhträgerinnenjahre nicht gut angefangen haben, und mit Pumps wäre das alles sicher nicht passiert.