Auf der Berliner Konferenz »Hijacking Memory« drehte sich alles um die BDS-Bewegung

Cancelling Memory

Auf der internationalen Konferenz zur politischen Vereinnahmung des Holocaust-Gedenkens im »Haus der Kulturen der Welt« in Berlin sollte es um die Instrumentalisierung der Erinnerung durch die Neue Rechte gehen. Gestritten wurde aber vor allem für die Rehabilitierung von »Israelkritik« und ­Israel-Boykott.

Der Titel versprach eine interessante Konferenz: »Hijacking Memory – Der Holocaust und die Neue Rechte«. Vier Tage lang sollten im »Haus der Kulturen der Welt« in Berlin zwei Fragen erörtert werden: Wer erinnert aus welchen Motiven an den Holocaust? Und: In welchem Verhältnis stehen die Ritualisierung des Holocaust-Gedenkens und das interna­tionale Erstarken der Neuen Rechten? Das Gedenken an den Holocaust verändere sich, so die These der von Stefanie Schüler-Springorum, Susan Neiman und Emily Dische-Becker kuratierten Veranstaltung, die vom 9. bis zum 12.Juni stattfand. Ausgerechnet Demokratiefeinde wie Donald Trump oder AfD-Politiker hätten sich der Gedenkkultur bemächtigt, um mit Verweis auf die NS-Geschichte rechte, rassistische Politik zu betreiben. Putins Rede von der »Entnazifizierung der Ukraine« sei das jüngste Beispiel für eine Entwicklung, die in vielen Ländern zu beobachten sei. Geladen waren mehr als 30 inter­nationale Referenten und Referentinnen aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Politik, um »autoritäre Holocaust-Narrative« im Kontext von Nationalismus und Populismus zu untersuchen.

Nur wenige Tage vor Beginn der Documenta, die wegen israelfeindlicher Tendenzen bereits vor der Eröffnung vielfach kritisiert wird, bekamen im Berliner »Haus der Kulturen der Welt« einige namhafte BDS-Apologeten wie Omri Boehm oder Suhad Babaa ein Podium.

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